laut.de-Kritik
Ein kleiner Schritt für die Schweden, aber ein großer Schritt für die Fans!
Review von Martin MengeleDozer wagen einen Schritt vorwärts in ihrer Schaffensphase und schießen dieses Jahr wieder eine feine CD in den Orbit. Noch weiter ins Weltall abgedriftet befinden sie sich auf einer Reise in die Zeit. Ein Trip in die Vergangenheit des psychedelischen Rock, zugleich wohl eine Bongladung voller Knallerriffs und Wahwah-Orgien. Frank Kozik als großer Fan von Dozer und Chef des Man’s Ruin-Labels ist wieder mit von der Partie und zeichnete natürlich für das spacige Cover verantwortlich.
Natürlich können bei einer Reise in die Vergangenheit keine progressiven Neuerungen erwartet werden, obwohl das Synthiegefrickel beim Opener "Let The Shit Roll" auf eine experimentellere Herangehensweise hoffen lässt. Das derb-brachialen Getrommel lässt diese Hoffnung sogleich wie Seifenblasen in der Mikrowelle zerbersten.
Mit "Early Grace" reichen sie verdammt nah an ihre Vorbilder von Kyuss und Fu Manchu heran und halten exakt die Waage zwischen zäher Strophe und temporeichem Refrain. Auch "TX-9" ist eine echte Bereicherung dieser Platte und hat wahre Hitqualitäten. Im Mittelpunkt steht immer Sänger Fredrik Nordin mit seinen schroffen Vocals, drängt sich aber nie zu weit in den Vordergrund. Das Werk ist komplett selbstproduziert und wirkt möglicherweise deswegen ein wenig schlampig, was allerdings jede Menge Vintage-Flair garantiert. Ein kleiner Schritt für die Schweden, aber ein großer Schritt für die Fans!
Noch keine Kommentare