laut.de-Kritik

Die italienische Newcomerin wandelt zwischen Tori und Alanis.

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Denkt man an italienische Popmusik, kommen einem höchstens Künstler wie Eros Ramazzotti, Zucchero, Gianna Nannini oder im Härtefall Albano und Romina Power in den Sinn, die jedoch allesamt nie weltweit den Durchbruch schafften. Dieser Um- oder besser Notstand könnte sich jetzt mit Elisa ändern. In der Heimat bereits ein Megastar, greift die 24-Jährige mit ihrem selbstbetitelten, internationalen Debut nach den Sternen.

Im Gegensatz zu genannten Kollegen kann Elisa bei ihrem Angriff jedoch einen entscheidenden Vorteil vorweisen: sie singt ihre Lieder auf englisch. Und trotz dieses von Konservativen beklagten Verrats an Italien eroberten alle drei Alben die Spitze der Charts. Ihr internationales Debut ist eine Art "Best Of" der ersten Werke und bietet ein Potpourri an Sounds und Genres.

Diese Stilvielfalt ist kein Wunder, wenn man bedenkt, dass Elisa klassisches Klavier spielt und früher den Bass in einer Punkband bediente. Folgerichtig wandert sie mit "Dancing", "Rock Your Soul" und "A Little Overzero" genauso zielsicher auf melancholischen Tori Amos-Pfaden, wie sie sich bei "Heaven Out Of Hell", "Fever", "Labyrinth" in rockigen Alanis Morissette-Wäldern zu Hause fühlt.

Doch Elisa wildert auf der Single "Come Speak To Me" und "It Is What It Is" auch überzeugend in modernen Trip Hop-Gefilden. Mit "Asile's World" erscheint zum Schluss gar eine Reminiszenz an ihre Swing-Vergangenheit, als Elisa mit einer Band in den örtlichen Jazz-Bars auftrat. Einzig "Rainbow" schwächelt ein wenig, denn der "Lalala"-Refrain erinnert zu stark an die Cranberries.

Über allen Sounds schwebt die verletzlich-freche Stimme von Elisa. Sie klingt aber zum Glück trotz ähnlicher Tonlage nicht wie eine unnahbare Kate Bush, sondern kommt dank ihrer natürlichen Ausstrahlung wie das schöne Mädchen von nebenan daher. Elisa nimmt man ihre Gefühle, ihre Liebe und ihren Schmerz einfach ab, wenn sie auf dem Album ihre Seele entblättert. Der angesprochene Durchbruch wäre ihr zu gönnen.

Trackliste

  1. 1. Come Speak To Me
  2. 2. Heaven Out Of Hell
  3. 3. Rainbow
  4. 4. Fever
  5. 5. Dancing
  6. 6. It Is What It Is
  7. 7. Rock Your Soul
  8. 8. Labyrinth
  9. 9. Stranger
  10. 10. A Little Overzero
  11. 11. Asile's World

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