laut.de-Kritik
Ein Metaller covert Tori Amos und Chris De Burgh ...
Review von Michael EdeleMit dem letzten Album "Witches – Salem (1696 vs. 2001)" konnte mich Elvira Madigan nicht wirklich beeindrucken. Zwar waren die Melodien und Arrangements keinesfalls schlecht, jedoch wirkte der Sound in gewisser Weise sehr dürftig. Wirklich überzeugend klingt vor allem der Drumsound auf dem neuen Longplayer auch nicht, aber es gibt Hoffnung.
Denke ich mir zumindest mal, denn "Angelis Deamonae - Wiccan Aftermath" kann in Bezug auf den Endmix schon mehr vorweisen. Doch das ist nicht das einzig Besondere. Hierbei handelt es sich nämlich viel mehr um ein Coveralbum in der Tradition von Coverkill oder Graveyard Classics. "AD – WA" geht dabei aber mehr in die Richtung eines Tribute-Albums, denn Meister Madigan vergeht sich hauptsächlich an Künstlern, die mit Metal nicht viel zu tun haben.
Das macht die Sache gleich noch ein Stück interessanter, denn weder Tori Amos, noch Chris De Burgh tauchen in allzu vielen Top Ten-Listen begeisterter Metalhörer auf. Wem allerdings die Titel "Chrono Cross", "At Zanarkand" und "Prisoners Of Fate" bekannt vorkommen, der outet sich damit als ebenso fanatischer PS II-Zocker wie Marcus selber einer ist. Bei zwei der Stücke handelt es sich um Soundtracks zu den Games "Chrono Cross", und "At Zanarkand" stammt aus der Endloslegende "Final Fantasy".
Das Original von Tori Amos "Iieee" ist nur noch in den Grundzügen zu erkennen, aber alles andere als uninteressant. Da die Dame auch schon mit einem abgefahrenen "Reign In Blood"-Cover von Slayer auf sich aufmerksam gemacht hat, sollte sie sich mit dieser Version ihres Songs durchaus anfreunden können. Ob sich die Scorpions allerdings so über die Black Metal-Version von "Alien Nation" freuen, bleibt mal dahin gestellt.
Vollkommen unbekannt dürfte den meisten Mitteleuropäern die Band Nordman sein, die in den frühen 90ern in Schweden mit ihrem Folkpop die Charts von hinten aufgerollt haben. Keine Ahnung wie sich das Original anhört, aber "Under Norrskenet" kann durchaus überzeugen.
Nach der kurzen, instrumentalen Überleitung "Jacob's Ladder" folgen ganze vier Stücke von Chris De Burgh. Aber keine Angst, "Lady In Red" ist, Satan sein dank, nicht dabei. Auch wenn die Songs, vor allem durch den Gesang, stark entfremdet sind, so kann man die Originale ohne größere Schwierigkeiten erkennen. Vor allem das sehr nah am Vorbild gehaltene "The Leader" sollte man gehört haben.
Ob sich damit Tante Marta allerdings von den Vorzügen von Elvira Madigan überzeugen lässt, wage ich zu bezweifeln. Doch das war bestimmt auch nie das Ziel. Geplant waren ein paar Songs, die sich maßgeblich von der Vorlage unterscheiden oder einen anderen Spirit entwickeln, und das ging auf jeden Fall auf.
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