laut.de-Kritik

Mit Gitarren, Loops und Heldentenor in die Extreme.

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Nachdem sich Gitarrist und Produzent Waldemar Sorychta 2007 gleich in doppelter Form mit Eyes Of Eden und Enemy Of The Sun zurück gemeldet hatte, mussten erst wieder drei Jahre ins Land ziehen, ehe zumindest von Enemy Of The Sun, der Nachfolger in die Regale kommt.

"Lithium" steigt als akustisches Gitarrenloop ein, das aber schnell mit den entsprechenden Drum-, Bass- und Gitarrenwänden aufwartet, die man von einem Kerl wie Waldemar erwartet. Nachdem das Intro dann auch eindeutig gezeigt hat, wo's lang geht, thrasht "Another End Of The Rainbow" gnadenlos nach vorne.

Man kann sich gut vorstellen, dass Waldemar den Song mit einem Drummer wie Dave Lombardo im Hinterkopf geschrieben hat. Allerdings peitscht Daniel Zeman das Ding mindestens ebenso gut durch die Speaker.

Geht der erste Track noch ziemlich straight nach vorne ab, so tobt sich Waldemar mit "I Am One" gleich mal wieder aus und mischt durcheinander, was geht. Wie man seit dem Debüt "Shadows" weiß, hat er mit Jules Näveri dafür den richtigen Sänger an der Hand, der locker von den derbsten Shouts in eine abgefahrene Gesangslinie wechselt und wieder zurück. In "The Power Of Mankind" macht er im Intro sogar mal den Heldentenor, springt dann aber wieder von einem Extrem ins nächste.

Musikalisch geht es gewohnt abwechslungsreich zur Sache - man muss schon eine gewisse Vorliebe für eine Band wie System Of A Down haben, um sich mit allen Wendungen auf der Scheibe anzufreunden. So ist das neumetallische "Paradigm" wohl Geschmacksache, und auch das weitgehend schleppende "Try Out" ist eine ziemlich sperrige Nummer.

Aber auch für diejenigen, die es lieber straight und dafür um so härter auf die Mütze haben wollen, hat "Caedium" einige sehr starke Momente. "Ticket" oder das richtig geile "Sky Shooting Stars" zischen mächtig nach vorne ab und zermahlen manchen Rückenwirbel auf Anhieb zu Staub.

Das allein wäre der experimentellen Ader des Produzenten aber wohl kaum genug, denn auch vereinzelte elektronische Klänge wie in "Castaway In The N.W.O." sind kein Tabu. Ebenso wenig wie manche Flamenco-Gitarre im eher ruhigen, reduzierten "Aimless". Dass auch hier zwischenzeitlich immer wieder die Post abgeht, versteht sich dabei ja schon fast von selbst.

Trackliste

  1. 1. Lithium
  2. 2. Another End Of The Rainbow
  3. 3. I Am One
  4. 4. Chasing The Dragon
  5. 5. Castaways In The NWO
  6. 6. The Power Of Mankind
  7. 7. Ticket
  8. 8. Paradigm
  9. 9. Try Out
  10. 10. The Golden Horizon
  11. 11. Sky Shooting Stars
  12. 12. Stolen Sky
  13. 13. Aimless
  14. 14. In Memoriam

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