laut.de-Kritik
Sadness Part 7 mit dem DJ Bobo für Esoteriker.
Review von Kai KoppEs vibriert in gewohnt transzendenter Manier, wenn Mr. Enigma seine Synthesizer anwirft. Bestückt mit circa 400.000 archivierten Klängen aus einer reichen Zahl an Klangerzeugern kann er wahrlich aus dem Vollen schöpfen. "Was ich mir von dort aussuche, wie ich es kombiniere, ist selbst für Menschen, die viel mit Musik zu tun haben, oft nur schwer nachvollziehbar", protzt der Sound-Alchimist nicht ohne Grund.
Denn die Boxen dürfen endlich mal wieder zeigen, was sie können, wenn Michael Cretu das siebte Enigma-Album serviert. Damit hätte sich der Gehalt von "Seven Lives Many Faces" auch schon erschöpft, wenn da nicht Lied Nummer acht, "Distorted Love", lauern würde. Doch der Reihe nach.
"Seven Lives" hat bereits im Rahmen der Olympiade in Peking unsere Ohren erreicht. Die erste Single-Auskopplung war als offizieller Olympiasong der ARD im Dauereinsatz. Ein fetter Dance-Beat, Pizzicato-Hooks und die Stimme von Gastsänger Andru Donalds kennzeichnen den Track, der sich als Ohrwurm bereits im kollektiven Gedächtnis festgesetzt hat.
Der Kruder & Dorfmeister-Groove und die Gitarrenriffs in "Fata Morgana" würden theoretisch eine hervorragende Ausgangslage für einen guten Song bieten. Die Cretusche Kompositionspraxis belehrt jedoch eines Besseren. Auch die Tatsache, dass "La Puerta del Cielo" mancherorts als "betörende Komposition mit ergreifend-eindringlicher Stimme der Ibizenkerin Margarita Roig" geschätzt wird, stimmt nachdenklich.
Als Highlight geht definitiv das bereits erwähnte "Distorted Love" ins Ziel. Hier stimmt nicht nur der druckvolle Beat, hier stimmt einfach alles. Der von Donalds gesanglich angedeutete Rockhabitus und das klanglich exzellente Solo machen den Track zum einzigen Ohrenschmaus auf "Seven Lives Many Faces".
Schade nur, dass der für seine Texte eh nicht berühmte Protagonist direkt im Anschluss ein gehauchtes "Je t'aime mon amour" platziert, das im Refrain durch ein "I will always love you" getoppt wird ("Je T'aime Till My Dying Day"). Der allgegenwärtige Reverb macht die Sache auch nicht besser.
Vor allem da Cretu scheinbar nur eine Einstellung an seinem Hallgerät kennt: ON! Unweigerlich wird man durch diese real schwer erträgliche Niveaulosigkeit in den überirdisch enigmatischen Klangkosmos zurück geworfen.
Mit "Seven Lives Many Faces" liefert Cretu all denjenigen bestes Futter, die ihn für seine harmonietrunkenen Kompositionen und seine musikalische Einfältigkeit hassen. Dabei ist der Charts-Entry so sicher wie das Amen in der Kirche und es gilt, was schon immer galt: Lehne dich zurück, schließe die Augen und reguliere deinen Atem, denn die suggestive Kraft des Enigma-Sounds kann das Raum- und Zeitkontinuum beeinflussen.
Alles beim alten also? Weichgezeichnete Kontemplationsmusik für die Massen? Der Soundtrack zur drohenden Weihnachts-Einkehr? Jean Michel Jarre für Arme? Transzendenz für die Disco? Erscheinungsmusik mit Groove? Spirituelle Melodien für Millionen? DJ Bobo für Esoteriker? Willkommensmusik beim Chakren-Workshop? Konkurrenz für singende Mönche? Fragen über Fragen. Und es gibt nur eine Antwort: Ja!
36 Kommentare
[b:61fe8de52b]Haiiiijooooohaiiiiiiiii JohaiiijooooohaiiiiiiJohaiiijooohaiii
joheiiiheiiiiijoooohaaaaaaaaaa[/b:61fe8de52b]
*ächzhechel* (http://lh6.ggpht.com/dawgmikexander/R_VMxx…)
Ho Narro
Ich frag mich, ob Du "HIER, ICH!!!" gerufen hast, als das Album in der Redaktion eintrudelte.
Cretu hält lange durch, Andru Donalds (von dem ich das eine oder andere Solowerk durchaus schätze) ebenfalls.
Ist eigentlich die olle Sandra auf dem Album auch zu hören?
Aber mal ganz unter uns, es liest ja keiner: sehr sehr früher war ich ganz narrisch auf die monstergelockte und gesichtsgegipste Sandra.
Und so etwa alle paar Monate teste ich auch noch meine Lautsprecher.
Die neue Enigma - Seven Lives Many Faces ist wieder sehr gute Musik.
Ich kann nicht nachvollziehen warum es so schlecht bewertet wird von der Redaktion Laut.de.
Und auch kann es noch weniger nachvollziehen das die meisten andere hörer hier die neue Enigma - Seven Lives Many Faces auch nicht so gut finden.
Hallo nochmal seit ihr noch so retten??? Wie kann man Enigma Musik schlecht finden.
Laut.de Redaktion, also echt wahr ist das wirklich ernst zu nehmen? Mir eure schlecht bewertung?
Aber ich habe den eindruck die Menschen hören lieber müll das meistens im Radio kommt an.
Und unterscheiden nicht mehr was gut und schlecht ist.
Nicht nur Enigma macht immer super Musik sondern auch.
Jean Michel Jarre
Kraftwerk
Vangelis
Chris Hülsbeck.
DJ Bobo
Michael Jackson.
Micheal Flatley
Oliver Shanti
Und noch vieles mehr.Das alles hat Qualität ich höre Musik die Qualität hat und auch super ist an.
Enigma hat mir schon immer gefallen auch die älteren Alben. Ich kann die neue Enigma - Seven Lives Many Faces als sehr gute Musik nennen, was mehr leute gefallen muss.
Es ist nicht mist, oder so das muss man einsehen das Enigma und das nicht ist Seven Lives Many Faces ist auch kein mist, es ist wieder was sehr gelungenes, von M.Cretu(Enigma)
Ich kann diese Musik nur empfehlen die ist nähmlich sehr gut.
Ich habe bei Amazon auch was geschrieben über das neue Enigma Album Seven Lives Many Faces.
Ich habe den namen bei Amazon QualitySony.
http://www.amazon.de/gp/product/B001CLG6RC…
@SuperMusikfan («
Nicht nur Enigma macht immer super Musik sondern auch.
DJ Bobo
Oliver Shanti
Und noch vieles mehr.Das alles hat Qualität ich höre Musik die Qualität hat und auch super ist an. »):
Würde fast die Hand dafür ins Feuer legen, dass das eine Verarsche ist - ansonsten: herzliches Beileid!
Mmh... Irgendwie ist bei Cretu schon bissi die Luft raus. Klingt alles ziemlich eintönig wenn auch soundtechnisch auf hohem Niveau.
Allerdings finde ich die Scheibe besser als das vorherige Werk "A Pestiori". So gesehen eine Verbesserung