laut.de-Kritik

Gute Laune, ausgeprägte Spielfreude und viel Whiskey.

Review von

Mit "Black Pearls" lieferte Eric Sardinas 2004 eine Hammerplatte ab. Der Dobro-Spezialist sprengte darauf nicht nur die Grenzen seines Instruments, sondern auch des traditionellen Delta Blues', den er mit rockigen Elementen anreicherte. Schade, dass dem Gitarristen aus Florida nicht der große Durchbruch gelang, obwohl er sich als Opener für seinen Mentor Steve Vai gut in Szene setzte.

Da verwundert es nicht, dass er mit dem Nachfolger eine andere Richtung einschlägt, nämlich die des Southern Rock. Der Opener "All I Need" beeindruckt zwar mit seinem Slide-Spiel, klingt insgesamt aber schludriger, als ob Sardinas seine außerordentliche Technik im Bandgefüge "verstecken" wolle. Was auch schon der Titel deutlich macht, denn Big Motor bestehen aus dem Bassisten Levell Price und dem Schlagzeuger Patrick Caccia, die sich nicht lediglich als Begleitung sehen, sondern im Vordergrund agieren.

Das Ergebnis wirkt energiegeladen, klingt aber eine Spur zu stark nach Mainstream. Dabei scheuen die Beteiligten keine Mühe. In "Ride", "Gone To Memphis" und "This Time" treten gospelige Background-Chöre in Erscheinung. "Find My Heart" erinnert an Chuck Berrys "Johnny B. Goode", mit "Burning Love" ist ein Klassiker auf der Tracklist, der schon Elvis zu einem Hit verhalf. Gute Laune, ausgeprägte Spielfreude und die eine oder andere Flasche Whiskey, so der Gesamteindruck.

Doch bleiben eher bluesigen Nummern in Erinnerung. Stück Nummer fünf, "It's Nothing New", trägt in dieser Hinsicht einen bezeichnenden Titel. Der Höhepunkt des Albums kommt zum Schluss. "As The Crow Flies" beginnt als Delta Blues und kommt mit wenig Gesang aus, der anderswo stellenweise zu angestrengt klingt. Akustisch, weitgehend nur Gitarre und Stimme, inklusive Klapperschlangengeräusch – hier führt der Gitarrist sein Potential überzeugend vor.

"Eric Sardinas And Big Motor" ist viel mehr Bandalbum als sein Vorgänger. Zwar fällt es vielseitiger, aber nicht so einprägsam oder beeindruckend aus. Schlecht ist es jedoch keineswegs, zumal Sardinas vor allem auf der Bühne tätig ist und nun eine Begleitband hat, mit der er durch dick und dünn gehen kann. In der zweiten Hälfte von 2008 auch in Europa.

Trackliste

  1. 1. All I Need
  2. 2. Ride
  3. 3. Find My Heart
  4. 4. Gone To Memphis
  5. 5. It's Nothin' New
  6. 6. This Time
  7. 7. Just Like That
  8. 8. Burning Love
  9. 9. Wonderin' Blues
  10. 10. Door To Diamonds
  11. 11. As The Crow Flies

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