laut.de-Kritik
Begnadetes Talent, völlig überkandidelte Platte.
Review von Dani FrommEsperanza Spalding besitzt viele Qualitäten: tolle Sängerin, noch tollere Bassistin, der allertollste Afro, dem man in Jazz-Kontexten begegnen konnte ... Letzterer ist zwar inzwischen Geschichte, an den musikalischen Fähigkeiten seiner Trägerin hat das Umstyling wenig gekratzt: Die Frau ist begnadet, und sie ist gut.
Trotzdem geht mir "Emily's D+Evolution" maximal auf den Sack. Als "faszinierenden Abstecher ins Musiktheater" preist das Label das Werk. Das trifft den Nagel auf den Kopf und nennt zugleich das Problem beim Namen: Was auf der Bühne, angereichert mit Performance-Kunst, Tanz und Visuals, eventuell sogar funktionieren mag, wirkt auf Platte, reduziert auf die Musik, einfach nur überzeichnet, überkandidelt, überambitioniert.
Dabei steckt viel Schönes drin: Esperanzas glasklarer, elaborierter, gelenkig durch alle Tonlagen und Tempowechsel turnender Gesang zum Beispiel, der immer wieder entweder dreckige Funkyness oder den Blues durchblitzen lässt. "See this pretty girl, watch this pretty girl flow." Ihr groovy pulsierendes Bassspiel. Das staubtrockene Schlagzeug von Justin Tyson.
Dumm nur, dass all das in völlig unübersichtlichem, ziellosen Jazz-Rock-Instrumenten-Brei absäuft. "Emily's D+Evolution" klingt über weite Strecken wie ein Musical, das sich verzweifelt zu großer Kunst aufzubrezeln versucht. Theatralik, Background-Chöre, übertrieben ausladende Gesten, Schrappschrapp, Düdeldüü und enervierenses Rockgitarren-Gedöns erschlagen, was oft so hübsch, weil reduziert, anfängt.
Verblüffende Synkopierungen, übereinander purzelnde Silben, die einzeln ins Bild tropfenden Bassnoten in "Rest In Pleasure", die treibenden Drums in "Funk The Fear" ... all das hätte weit mehr Aufmerksamkeit verdient, als das allerorten dick aufgetragene Musiktheater-Makeup überhaupt durchlässt. Schade darum.
5 Kommentare mit 10 Antworten
Muss da leider widersprechen, für mich funktioniert das auch als Album wunderbar. Sublime Mischung aus Prince und Zappa; nicht alles, was sich am progressive-Bereich bedient, ist gleich überambitioniert. 4/5
kann gut sein, dass es mich auch einfach auf dem falschen fuß erwischt. ich find das alles gar nicht schlecht gemacht - es geht mir trotzdem brachial auf die nerven.
Frau Fromm sollte lieber weiter Nicht-Musik rezensieren.
https://www.youtube.com/watch?v=UDrEHphZbcE hatte gar nicht aufm Schirm, dass die Dame jetzt 70s-Prog macht
https://www.youtube.com/watch?v=635LnyveWi8
Fast noch geiler. 2 Punkte sind ne Frechheit...
Tja, nach Meinung der Rezensentin ist das Album nun mal schlecht: Auf dem gleichen Niveau wie "Frank White's" letztes Album. Legendäre Acts wie Scooter kann die gute Esperanza mit dieser, einfach nur "überambitionierten" Platte, leider nicht ausstechen - Es muss da schon etwas einfach gestrickter sein.
Dieser Kommentar wurde vor 8 Jahren durch den Autor entfernt.
Ich wollte sicher irgend etwas wichtiges dazu sagen, bin aber direkt nach Dave Matthews eingeschlafen.
Kann meinen Vorrednern da nur zustimmen: Wer sich einmal eine misslungene Rezension leistet, hat offensichtlich keinerlei Musikgeschmack und sollte am besten gleich entlassen oder auf Reviews von Proleten-Musik reduziert werden. Herr Fromm scheint einfach zu dumm für große Kunst zu sein, da kann es kein Pardon geben - das ist DIE WAHRHEIT.
Ich glaube es muss "FAKT" heißen.
Mittlerweile haben sich auch DIE WAHRHEIT und DIE SACHLAGE in unserer Gegend etabliert.
DIE WAHRHEIT in diesem Faden? Naise! Aber bitte, Leute, Dani ist eine Frau, kein Herr!!!!11elf
Bitte keine weiteren Beleidigungen in Richtung Daniel Fromm, hm? Danke.
Ha! Da traut sich jemand den neuesten Lieblingsjazz der Hipster als das zu bezeichnen was es ist - nämlich ein Kaiser ohne Kleider - und in den Kommentaren wird natürlich pflichtschuldigst geschäumt. Right on!
Du bist dumm.