laut.de-Kritik
Die Schweden bleiben die Speerspitze.
Review von Michael EdeleDa soll mal einer schlau draus werden. Erst kommt Tom Englund die komplette Band abhanden, weil diese lieber bei Death Destruction die Groovekeule schwingen will. Jetzt stehen Gitarrist Henrik Danhage und Drummer Jonas Ekdahl wieder auf der Matte und alle haben sich lieb? Gut, mir solls recht sein.
An der Instrumentalfront ist also fast alles beim Alten - musikalisch ebenso: Die Überraschungen halten sich auf "Hymns For The Fallen" in sehr engen Grenzen, was aber weder wundert noch verärgert. Schließlich sind Evergrey in ihrem Gebiet die absolute Speerspitze und liefern seit Jahren erstklassige Alben ab.
Daran ändert sich auch 2014 nichts, und so folgt auf das zu vernachlässigende Intro mit "King Of Errors" gleich mal eine hervorragende Nummer, die Potential für den ganz langen Atem hat. Die Hooks bleiben im Ohr, und auch wenn Tom gern mal auf die Schmalzdrüse drückt, wird der Song zukünftig in keiner meiner Playlists mehr fehlen.
Weiter gehts mit "A New Dawn", bei dem die - zum Glück nur begrenzt auftretenden - Chöre deplatziert wirken. Dafür gerät das Klaviersolo von Rikard Zander umso geschmackvoller. In der Folge geben sich großartige Hymnen wie das balladeske "Wake A Change", atmosphärisch-düsteren Tracks wie "Black Undertow" und die wundervolle Klavierballade "Missing You" die Klinke in die Hand.
Bei "The Grand Collapse" könnten dann ein paar Riffs der beiden Death Destruction-Mucker verarbeitet worden sein. Den Abschluss setzt mit "The Aftermath" eine weitere Ballade, die zuweilen hart am Kitsch vorbei schrammt. Aber gerade dafür liebt oder hasst man die Band - und ich zumindest bleibe Fan von Tom und Co.
2 Kommentare
Hm, die Reze wurde irgendwie einfach so runter gerasselt. Aber stimmt schon: viel kann man zu Hymns for the Broken nicht sagen. Halt gewohnt gute Kost, wobei ein Album wie The Inner Circle für mich unerreicht bleiben wird.
Ziemlich gut, kann man einfach nicht mehr zu sagen.