laut.de-Kritik
Clubhits par excellence zwischen House und Techno.
Review von Gregory BritschBeim Thema Detroit-Techno fiel in jüngster Zeit die Rede häufig auch auf Fabrice Lig. Obwohl der gar nicht aus der Motorcity kommt, geschweige denn einmal dort gewesen ist.
Ob als Soul Designer oder unter seinem eigenen Namen produziert Lig Platten, die frischen Wind in das Genre bringen und dessen musikalischer Weiterentwicklung einen Schub verschaffen. Und das auch noch als europäisches Weißbrot. Mad Mike freuts, Moodymann ballt die Fäuste.
Dieser Tage erscheint nun "My 4 Stars" auf Kanzleramt, einem respektierten Label, das nicht zuletzt mit Alben wie "Offshore Funk" dem Techno seine Referenz erwiesen hat. Es ist eine wahre Freude, wie Lig wiederum mit größter Selbstverständlichkeit zehn Tracks aus dem Ärmel schüttelt, die vor Beschwingtheit, Agilität und Wärme geradezu sprühen. Anfänglich noch etwas reserviert, steigert sich das Album nach und nach zu einem Entertainer mit großen Qualitäten.
Weder auf House noch Techno richtig festgelegt, irgendwo dazwischen, schafft Lig aus quirlig flirrenden Synthiesounds, Streicher-Epen und Phillipe Deroyers Percussions eine deepe wie treibende Atmosphäre, der man sich schwerlich entziehen kann. Und mittendrin erhebt sich die Stimme von Sängerin Cléo, mit der Fabrice Lig einen Clubhit par excellence vorlegt.
Einzig Nicolas Lefévres Spiel am Saxofon setzt hier und da ein paar cheesy Noten, die so manchen Moment des Kitsches erst anklingen, dann jedoch genauso schnell wieder vergessen lassen. Lig setzt nach wie vor Maßstäbe, da fragt man sich, was Detroits alte Helden noch zu bieten haben.
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