laut.de-Kritik
Ein paar ruhigere Töne haben noch keinem geschadet.
Review von Michael EdeleIch bin mir nicht so ganz im Klaren darüber, warum das neue Feeder-Werk "Comfort In Sound" ausgerechnet in meinem Briefkasten gelandet ist, aber vielleicht macht man sich in der Redaktion ja Sorgen, dass ich zu viel böse Metal-Musik höre und deswegen mal in etwas ruhigere Klänge reinlauschen sollte. Keine Angst Leute, wenn ich Amok laufe, dann hier in Mainz.
"Comfort In Sound" ist wirklich eine sehr ruhige Angelegenheit geworden. Inwiefern das an der Tatsache liegt, dass sich Ex-Drummer Jon Anfang des Jahres selbst über den Jordan beförderte, der für die Scheibe vorübergehend von Mark Richardson ersetzt wurde? Jedenfalls gehen Feeder mehr denn je in die selbe musikalische Richtung wie inzwischen auch die Goo Goo Dolls (vor allem "6"), wohingegen der Opener "Just The Way I'm Feeling" wohl mehr als nur Parallelen zu Oasis aufweist.
Bei den meisten Songs herrscht das typische Akustikgitarren-Vorspiel vor, ehe es zum Chorus hin mit einer verzerrten Gitarre weiter geht und wieder zurück. Die Single "Come Around" und "Godzilla" ziehen zwar auch ein wenig vom Leder und "Helium" ist sogar etwas noisig veranlagt, aber die restlichen Songs konzentrieren sich hauptsächlich auf akustische Gitarren. Vor allem "Child In You" und "Quick Fade" sind sehr ruhig ausgefallen und konzentrieren sich auf das Zusammenspiel von Grants Gitarrenmelodien und den Streicherarrangements, für die wieder Produzent Gil Norton verantwortlich zeichnet.
Ich würde "Comfort In Sound" nicht unbedingt als ein großes und wichtiges Album bezeichnen, aber zumindest für mich ist es mal eine willkommene Abwechslung - ein paar ruhigere Töne haben wohl noch keinem geschadet.
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