laut.de-Kritik

"Sauerkraut" reimt sich auf "loud and proud".

Review von

Feuerschwanz schossen mit ihren letzten beiden Longplayern in die Pole Position der deutschen Albumcharts. Nun gehen die Erlanger mit "Warriors", ihrem ersten Album komplett auf Englisch, auf internationalen Kurs.

Ganz neu sind die auf der Platte vertretenen Nummern allerdings nicht: Zehn von zwölf Songs kennt man auf Deutsch schon von den letzten Scheiben. "Highlander" gibt schon die rockige Marschrichtung für die kommenden rund 45 Minuten vor. Gitarren und Sackpfeifen treiben nach vorne. Dazu gibt es kraftvolle Power-Metal-Hooks und Schlachtchöre.

Der neue Track "The Unholy Grail", der mit Gastbeiträgen von Dominum und Orden Ogan aufwartet, sowie das Cover von Miracle Of Sounds "Valhalla Calling" aus dem Videospiel "Assassin's Creed Valhalla" fügen sich mit Wikingerpathos nahtlos in das aktuelle Oeuvre der Erlanger ein.

Zumindest macht sich die Entwicklung von einer einstigen Comedyband zu einer Formation bemerkbar, die mittlerweile professioneller agiert. So gibt es in Tracks wie "Purgatory" oder "Circlepit Of Hell" auch ein paar ernsthaftere Töne. Zudem gesellen sich Deathcore-Elemente ("Purgatory") oder das ein oder andere Gitarrensolo dazu.

Textlich sollte man jedoch nicht den Gipfel der Erkenntnis erwarten: Neben viel Wikingerpathos finden sich auch Kalenderblattweisheiten ("Memento Mori"), die uns Feuerschwanz gemeinsam mit Chris Harms von Lord Of The Lost auftischen, sowie Anspielungen an Powerwolf ("Bastard Of Asgard") und "Game Of Thrones" ("Song Of Ice And Fire").

Zumindest hat man in "Bastard Of Asgard" auf die piepsigen Vocals von Fabienne Erni von Eluveitie verzichtet, während Patty Gurdys Beitrag in "Song Of Ice And Fire" ziemlich überflüssig bleibt. Sie fügt dem Song rein gar nichts hinzu.

Und wenn des Hauptmanns geiler Haufen in "Wardwarf" feat. Francesco Cavalieri "Sauerkraut" auf "loud and proud" reimt, fragt man sich, ob es eine gute Idee war, die Nummern auf Englisch aufzunehmen. Treten die typischen Power Metal-Klischees, denen sich die Band mittlerweile bedient, doch noch offensichtlicher zu Tage als auf den deutschsprachigen Scheiben.

Unterm Strich bietet die Veröffentlichung für Fans so gut wie kaum einen Mehrheit. So bleibt "Warriors" vor allem eines: Kalkül, um sich einen breiteren Markt zu erschließen.

Trackliste

  1. 1. Highlander
  2. 2. The Unholy Grail
  3. 3. The Forgotten Commandment
  4. 4. Memento Mori
  5. 5. Death On The Dragonship
  6. 6. Wardwarf
  7. 7. Circlepit Of Hell
  8. 8. Song Of Ice And Fire
  9. 9. Purgatory
  10. 10. Bastard Of Asgard
  11. 11. SGFRD Dragonslayer
  12. 12. Valhalla Calling

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6 Kommentare mit 59 Antworten

  • Vor 7 Monaten

    Eisenpimmel > Feuerschwanz

  • Vor 7 Monaten

    "Außerdem fragt man sich, wenn des Hauptmanns geiler Haufen in "Wardwarf", das mit Francesco Cavalieri entstand, "Sauerkraut" auf "loud and proud" reimt, ob das überhaupt eine gute Idee war, die Nummern auf Englisch aufzunehmen."

    Es muss doch eine Möglichkeit gegeben haben, diesen Satz anders zu formulieren.

  • Vor 7 Monaten

    Musikalisch wie immer auf den Punkt. Powermetal wie man ihn sich wünscht. Warum man allerdings seine Sprache verraten muss, nur um sich dem internationalen Publikum anzubiedern, verstehe ich nicht. Rammstein hatten so etwas auch nie nötig und der Erfolg gibt denen doch recht.

    • Vor 7 Monaten

      würde ich so unterschreiben! mir fallen da aktuell nur scorpions ein, wos einigermaßen funktioniert. die band sollte auch immer bedenken, dass es unter den fans nicht grad wenige gibt die wo nicht so fit in der englischen sprache sind

    • Vor 7 Monaten

      Darum geht es doch nicht Borsti. Wer im Englischunterricht einigermaßen aufgepasst hat versteht die meisten Lyrics im Metal sicherlich.

      Bei Feuerschwanz geht es ja eher um eine historisch akkurate Vorstellung und da gehört meiner Meinung nach auch die Deutsche Sprache dazu. Bisher haben sie das ja auch immer gemacht. Man sollte die korrekte Darstellung unserer Geschichte eben nicht einfach dem Profit opfern, dafür ist sie zu wichtig.

    • Vor 7 Monaten

      "dass es unter den fans nicht grad wenige gibt die wo nicht so fit in der englischen sprache sind"

      Trifft bei Dir wohl nicht nur auf die englische Sprache zu. :lol:

      Verpisst euch bitte ihr ungewaschenen Höhlentrolle, niemand hört Metal.

    • Vor 7 Monaten

      Metal ist auch heute noch eine der wichtigsten Musikrichtungen weltweit. Er wird von all jenen gehört, die sich sonst nicht gehört fühlen. Wundert mich aber nicht das gerade so ein HipHopser versucht mit dummer Asisprache von Sachen zu reden von denen er noch nie was verstanden hat.

    • Vor 7 Monaten

      "Bei Feuerschwanz geht es ja eher um eine historisch akkurate Vorstellung [...]"
      Klar, bis auf die Sprache ist das ja originalgetreu die Art von Power Metal, die die Rittersleut seinerzeit zum Besten gegeben haben!

    • Vor 7 Monaten

      @DerWeiseHai
      "Verpisst euch bitte ihr ungewaschenen Höhlentrolle, niemand hört Metal."
      Schreibst du das unter jede Metal-Rezension?

    • Vor 7 Monaten

      Darum geht es doch gar nicht. Aber Feuerschwanz geben Brauchtum und Lebensgefühl der damaligen Zeit doch ziemlich authentisch wieder. Gelingt wenigen so gut wie Feuerschwanz es machen. Und jetzt?

    • Vor 7 Monaten

      Da geht es also um Brauchtum und Lebensgefühl in Deutschland? Und um welche Zeit geht es da, nur damit ich das "historisch akkurat" richtig einordnen kann?

    • Vor 7 Monaten

      "Und jetzt?"

      Lösch dich?

    • Vor 7 Monaten

      @Schwingster: auf so einen Unsinn kann man doch nicht erthaft antworten

      @cyleb Um unsere Historie. Mittelalter, Reichstädte, Buchdruck, Reformation... schon mal gehört? Macht mir nicht den Eindruck. Aber informiere dich halt mal. Bis dahin: Metal never dies!!!

    • Vor 7 Monaten

      @Schroll.Ur-Trunk
      Okay, "Highlander" heiß der Clip oben. Willst du behaupten, das wäre auf deutsch authentischer?
      Asgard? Walhalla? Was ich da lese, hört sich mehr nach nordischer Mythologie als nach Buchdruck und Reformation an. Bitte informiere dich mal!

    • Vor 7 Monaten

      Jo, Feuerschwanz sind in etwa genauso authentisch wie diese ganzen Mittelaltermärkte, und die "Wikinger", die dort mit Schulterfell, Fielmannbrille und Bundeswehrstiefeln rumrennen.

    • Vor 7 Monaten

      So, können wir jetzt bitt3 alle damit aufhören, diese zwei strunzdummen Freiersöhne zu füttern? Ob Trolle oder nicht, deren Gelaber ist ja wohl keine Reaktion wert, außer paar saftigen Schellen natürlich.

    • Vor 7 Monaten

      @Schroll …
      „ Aber Feuerschwanz geben Brauchtum und Lebensgefühl der damaligen Zeit doch ziemlich authentisch wieder. Gelingt wenigen so gut wie Feuerschwanz es machen.“

      Das ist dieselbe Art von Brauchtum wie Volkstümliche Musik, Oktoberfest-Dirndl und Fantasieuniformen.
      Aber bitte mach weiter. Hab mich seit der Hair Metal Phase von Celtic Frost nicht mehr so amüsiert.

    • Vor 7 Monaten

      Jedes Land auf der Welt hat doch seine Volkslieder. Nur in Deutschland soll man sich wieder mal für seine Traditionen schämen. Aber den Gefallen tu ich euch nicht!

      Bei Dirndln dasselbe. Ein traditionelles Kleidungsstück für Frauen die auch heute noch gerne zeigen was sie zu bieten haben. Entspricht wahrscheinlich mal wieder nicht dem aktuellen Zeitgeist. Jede Frau die sich von sowas nicht beeindrucken lässt hat meinen vollsten Respekt.

    • Vor 7 Monaten

      @Schroll.Ur-Trunk:
      "Jedes Land auf der Welt hat doch seine Volkslieder. Nur in Deutschland soll man sich wieder mal für seine Traditionen schämen. Aber den Gefallen tu ich euch nicht!"
      Wer hat denn das behauptet?
      Feuerschwanz singen aber nun mal keine Volkslieder und stehen auch nicht in irgendeiner Tradition mit ihrem Liedgut. Die Gruppe nimmt sich doch selbst nicht mal ernst und betont bei jeder sich bietenden Gelegenheit ihren (angeblich) satirischen Ansatz oder zumindest ihre (korrekte) Überzeichnung.
      Feuerschwanz mit Volksliedern gleichzusetzen ist ungefähr so, als ob man sich den "Exorzisten" anschaut und behauptet, man sei im Gottesdienst gewesen.

      "Bei Dirndln dasselbe. Ein traditionelles Kleidungsstück für Frauen die auch heute noch gerne zeigen was sie zu bieten haben. Entspricht wahrscheinlich mal wieder nicht dem aktuellen Zeitgeist. Jede Frau die sich von sowas nicht beeindrucken lässt hat meinen vollsten Respekt."
      Ein Dirndl gehört nach Bayern oder nach Österreich, und auch dort nicht flächendeckend. Und wenn ich mir manchmal anschaue, mit welchen Geschmacksverirrungen und kulturellen Verhunzungen sich manch Wesen in der Öffentlichkeit im angeblichen "Dirndl" präsentiert, dann verstehe ich jeden, der sich lautstark dagegen ausspricht. Und ich komme aus Rheinhessen, wo Dirndl und/oder Tracht nahezu gar keine Tradition haben.

      Ich find' das aber faszinierend, daß diejenigen, die sich für Volkslieder und traditionelle Bräuche einsetzen, so absolut ahnungs- wie wahllos argumentieren können.
      Gruß
      Skywise

    • Vor 7 Monaten

      Mir kommen da eher andere Adjektive als "faszinierend" in den Sinn...

    • Vor 7 Monaten

      "Jede Frau die sich von sowas nicht beeindrucken lässt hat meinen vollsten Respekt."

      Ich bezweifle irgendwie, dass du in der Lage bist, Frauen zu respektieren.

    • Vor 7 Monaten

      Jetzt erklär halt mal, was zum Beispiel der Song "Highlander" mit deutschen Traditionen zu tun hat. Oder lösch dich einfach.

    • Vor 7 Monaten

      @Skywise
      Das habe ich auch nicht behauptet. Allerdings greifen Feuerschwanz immer wieder traditionelle Motive aus Sagen und Mythen auf, um sie in einer dem heutigen Geschmack entsprechenden Form umzusetzen. Der von dir angesprochene humorvolle Einschlag beweist doch nur, dass die Band auch mal über sich selbst lachen kann. Letztlich zelebrieren sie jedoch klassisch deutsches Kulturgut auf ihre eigene unnachahmliche Art.

      Mir ging es ja auch vor allem darum, dass aus einer gewissen Ecke volksnahe und traditionelle Künstler und Stile per se abgelehnt werden und das ist doch einfach falsch. Man sollte auch mal stolz auf sowas sein dürfen ohne gleich vom linken Kulturkritiker angegriffen zu werden.

      Auch die Trachtenmode unterliegt ja permanenter Veränderung, aber sie ist eben doch gleichzeitig Rückbesinnung auf Bewährtes, als auch ein Ausdruck von gelebter Tradition. Man kann auch alles schlechtreden.

    • Vor 7 Monaten

      Stolz sein dürfen.... deutsches Kulturgut eieieieiei... Hab gerade ne Nahdooferfahrung.

    • Vor 7 Monaten

      @Cyleb
      Es geht doch jetzt nicht speziell um diesen Song. Da ist doch jedem bewusst, dass er eine Anspielung auf den bis heute wunderbaren Film mit Christopher Lambert ist. Feuerschwanz sind eben eine Gruppe, die sich nicht nur auf ein Thema festlegen lassen will.

      Mir ging es um die Grundbotschaft und die würde bei dieser Band in deutscher Sprache besser funktionieren. Dabei bleibe ich.

      @Chris
      Ja, stolz sein. Was soll daran bitte verwerflich sein?

    • Vor 7 Monaten

      Was ist denn nun ungefähr die "Grundbotschaft", und in welchen Songs kann ich die zum Beispiel finden?
      Ob Englisch oder Deutsch ist mir egal, du bist ja wohl in beiden Sprachen verhandlungssicher.

    • Vor 7 Monaten

      @Chris
      Meinst du wirklich "nahdoof" oder eher weit entfernt von doof, aber in die andere Richtung?...

    • Vor 7 Monaten

      @Skyweiss: "Ein Dirndl gehört nach Bayern oder nach Österreich" -- Wohin gehört dann deiner meinung nach ein hijab?

    • Vor 7 Monaten

      Das Dirndl ist eine Erfindung der späten 19. Jahrhunderts. Alpenländische Tracht wurde von der städtischen Oberschicht imitiert, um sich volksnah zu geben, wenn man zur Sommerfrische auf's Land gefahren ist.
      Wer sich heutzutage in diese Imitation einer Imitation zwängt, um in einem stickigen Festzelt bei überteuertem und schlecht gezapftem Bier beschissene Kirmesmusik abzufeiern, hat komplett den Verstand verloren.

    • Vor 7 Monaten

      @Horst71
      Schöne Erläuterung der Tatsachen!
      Wobei die Musik natürlich auch die Imitation einer Imitation ist.
      Ein letzter Funken Verständnis bleibt bei mir, solange das Bier noch echt ist. Aber das kann man ja zu Glück auch noch in anderen Zusammenhängen genießen...

    • Vor 7 Monaten

      @Schroll.Ur-Trunk:
      "Letztlich zelebrieren sie jedoch klassisch deutsches Kulturgut auf ihre eigene unnachahmliche Art."
      Nein, sie ziehen es praktisch ausnahmslos durch den Kakao. Dagegen habe ich eigentlich grundsätzlich nichts, aber in der Form von Feuerschwanz ist das meiner Meinung nach eher billige und berechenbare Belustigung anstatt eine ernsthafte Auseinandersetzung mit oder Widergabe von Kultur.
      Im Augenblick scheint mir, Du wolltest "Layla" gleichsetzen mit einem Volkslied aus der Zeit der Bauernaufstände ...

      "Mir ging es ja auch vor allem darum, dass aus einer gewissen Ecke volksnahe und traditionelle Künstler und Stile per se abgelehnt werden und das ist doch einfach falsch. Man sollte auch mal stolz auf sowas sein dürfen ohne gleich vom linken Kulturkritiker angegriffen zu werden."
      Sorry, aber das ist absoluter Blödsinn. Allein schon deshalb, weil der Volksmund eben auch unglaublich subversiv sein konnte, inhaltlich gegen die Auflagen von Staat und/oder Kirche aufbegehrte oder Personen oder Situationen kritisierte oder veralberte. Was meinst Du denn, warum es gerade die linken Kreise waren, die sich sichtbar spätestens ab 1964, also den ersten Treffen auf der Burg Waldeck, für eine Wiederaufnahme und Weiterentwicklung des deutschsprachigen Volkslieds stark machten? Weil es eben sehr viele Lieder gab, die sich gegen die Herrschenden richteten.
      Volksnahe und traditionelle Künstler - ich mag Volkslieder oder Kunstlieder. Ich mag auch einiges aus dem traditionellen Sektor. Mir gefällt auch ein Musizieren im traditionellen Sinn. Ob mir "volksnahe" Sachen gefallen, sehen wir, wenn sich der Einzelfall ergibt. Volkstümliche Schlager kotzen mich dagegen im Regelfall an aufgrund ihrer dumpfen Texte und ihres musikalischen 08/15s.

      "Auch die Trachtenmode unterliegt ja permanenter Veränderung, aber sie ist eben doch gleichzeitig Rückbesinnung auf Bewährtes, als auch ein Ausdruck von gelebter Tradition. Man kann auch alles schlechtreden."
      Wer etwas ständig ändert, kann sich qua definitionem nicht auf etwas Bewährtes zurückbesinnen. Wer permanent etwas ändert, der zerstört das Bewährte, im schlimmsten Fall pervertiert er es.

      @Borsti68:
      "Wohin gehört dann deiner meinung nach ein hijab?"
      Meiner Meinung nach auf den Schuttabladeplatz der Zeit. Zusammen mit dem Schwesternhabit oder dem priesterlichen Ornat, mit sämtlichen angeblich Heiligen Schriften und institutionalisierten Religionen.
      Werd' ich aber nicht erleben. Insofern lautet meine praktische Antwort: dorthin, wo der Islam zu finden ist. Genauso wie auch die Nonnentracht dorthin gehört, wo das Christentum zu finden ist. Beides ist Ausdruck einer Religionszugehörigkeit in einer bestimmten Ausprägung, im Gegensatz übrigens zu einer regionalen Tradition wie etwa dem Dirndl/einer Tracht. So, wie nicht überall in Deutschland gleichermaßen Karneval gefeiert wird, so wie nicht überall in Deutschland ein Rummelpottlopen oder ein Osterreiten stattfindet, gehört auch das Dirndl oder die Tracht nicht in den gesamtdeutschen Raum.
      Gruß
      Skywise

  • Vor 7 Monaten

    Musik für Leute, die ein Trinkhorn besitzen.

  • Vor 7 Monaten

    Dieser Kommentar wurde vor 7 Monaten durch den Autor entfernt.