Florence Joy - " Hope"

Ein kurzer Blick aufs Cover genügt schon, um zu sehen, dass Florence Joy Büttner die Wirklichkeit gewordene Verkörperung des Begriffs 'Backfisch' ist. 'Honigkuchenpferd' könnte auch noch durchgehen, denn Fotos, die die junge Star Search-Gewinnerin nicht grinsend zeigen, die gibts einfach nicht. Das nervt auf die Dauer, aber zum Glück kann man den Blick auch abwenden und nur die Musik für sich sprechen lassen.

Und die ist für ein Casting-Produkt erstaunlich gut. Der große Nenner heißt Pop. Aber der schleicht sich ziemlich leichtfüßig ins Ohr. So ganz alleine muss sie den Großteil des Albums jedoch nicht bestreiten. Zweimal holt sich die junge Dame Unterstützung in die Arche. Bei einem Song begleiten sie ihre Glaubensbrüder von Beatbetrieb, "His Eyes Is On The Sparrow" singt sie zusammen mit Mirijam Stegmaier.

Der Sparrow-Song ist nicht zuletzt durch Sister Act und Whoopy Goldberg einem großen Publikum bekannt. Florences Version kommt jedoch ohne 30-köpfigen Nonnenchor und Brimbamborium aus. Lediglich sanfte Pianoklänge begleiten die Gospel-Nummer. Wer nicht auf pathetische Stimmungen steht, sollte hier jedoch wie auch bei der deutschsprachigen Version von "I Believe", "Du Lebst In Mir" lieber ausschalten. Ein bisschen heftig schmonzt sich Büttner da durchs Programm.

Großen Pop-Sport veranstaltet Florence Joy hingegen bei der ersten Single "Consequences Of Love". Ein Refrain, für den das Wort 'catchy' erfunden worden sein muss, will partout nicht mehr aus dem Kopf, einmal ganz abgesehen davon, dass die Dame eine gute Stimme hat. Komisch deshalb, dass sich die Produzenten anscheinend nicht zurück halten konnten und trotzdem zu viel ihres Amtes walteten, als es um die Verfeinerung ihres Organs ging.

Das Niveau der Single bleibt jedoch in der Folge unerreicht, und so singt und trällert sich Büttner durch mehr oder minder prickelnde Halb- Ganz- oder sonstige Balladen. Schmissige Nummern sind nicht in Sicht. Deshalb ist "Hope" zwar um Meilen besser als das, womit die DSDS-Katastrophenschmiede die Umwelt verschmutzt, aber tausendmal besser als akustische Belästigung heißt nicht gleich, dass es umwerfend gut sein muss.