laut.de-Kritik

Der britische Moroder intensiviert die Hörerfahrung.

Review von

Wer mit lediglich einer Hand voll Releases die Panoramabar zu seinem Tourkalender hinzufügen kann, der hat schon mal was richtig gemacht. Im Falle von Fort Romeau lässt sich das sogar noch genauer sagen. Sein zweites Album "Insides" begeistert mit mal verträumt schwelgerischem, mal discoid-hüpfendem House.

Ganz egal aber wie die Stimmungslage ausfällt, Michael Greene vertraut dabei immer auf füllige Analog-Sounds und eine kompositorische Vielschichtigkeit, die es scheinbar mühelos schafft, seinen Stücken stets noch einen interessanten Klang hinzuzufügen. So verlieren die Tracks von Fort Romeaus Album auch nach mehrfachem Hören nichts von ihrem Reiz.

Doch Michael Greene vertraut nicht allein auf sein ausgeklügeltes Klangdesign. Er fährt zugleich das Tempo seiner Tracks runter und intensiviert so die Hörerfahrung ganz nach dem Motto "langsamer ist mehr". Bei den letzten beiden Tracks seines Albums, "Lately" und "Cloche" lässt er die Beats sogar gleich ganz weg und liefert dadurch zwei exellente Schweber ab.

Das übrige Album klingt vielfach wie eine Referenz an den Retro-House von Jay Shepheard und die clubbigen 70er-Zitate von Todd Terje, angereichert mit einer Luftigkeit, wie man sie von Disco-King Giorgio Moroder kennt. Das heißt aber nicht, dass es Fort Rimeau nicht gleichzeitig versteht, sein eigenes künstlerisches Profil zu schärfen.

Das ist auch die Mission bei seinen jetzt anstehenden DJ-Gigs, die den Briten unter anderem auch nach Detroit zum Movement Festival führen, einem der wichtigsten Events für elektronische Musik. Wenn dort alles gut läuft, ist er mit Sicherheit einer der Newcomer des Jahres 2015.

Trackliste

  1. 1. New Wave
  2. 2. Folle
  3. 3. All I Want
  4. 4. Insides
  5. 5. Not A Word
  6. 6. IKB
  7. 7. Lately
  8. 8. Cloche

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