laut.de-Kritik
Vom ersten bis zum letzten Schweißtropfen ...
Review von Eberhard DoblerBeim näheren Hinsehen verrät das Cover alles: High Voltage. Fu Manchu rocken heavy zwischen erdigem Wüstenstaub und bluesgeschwängerten Licks. Mit dem neuesten Output, gleichzeitig das erste Fu-Live-Album, kracht und quietscht sich der Vierer durch zwölf Jahre Band-Geschichte.
Die Message: California Lifestyle - schicke Miezen, schwere Motoren, schnelle Skateboards und beinharte Surfer. "Go For It ... Live!" - auch der Plattentitel spricht Bände. Zwei Live-CDs bzw. 22 Fu Manchu-Stücke, aufgenommen in Stockholm und Los Angeles, vermitteln ein rohes, unverfälschtes Bild - die kalifornischen Desertrocker jagen funktionale Licks, erdige Grooves und aufpeitschende Vocals durchs Mischpult.
Die für Kyuss-Abkömmlinge ziemlich transparenten, jüngeren Platten (zuletzt "California Crossing") lassen jedenfalls erahnen, welche Live-Power die Band entwickeln kann - Jam-Ambitionen inklusive.
Verschwitzte Stunden garantiert vor allem der Bandchef persönlich. Scott Hill fördert zwar keine begnadeten Melodien zutage: seine glasklaren, charakteristischen Vocals reißen dennoch gnadenlos mit. Fliegen bei "Lasterblast!" und "Asphalt Rain" bereits die Matten, dürfte bei "Mangoose" und der schnellen Mosh-Hymne "Downtown In Dogtown" keine Fan-Kehle mehr stumm bleiben.
Für das Midtempo-Stück "Boogie Van" und "Tilt" gilt das selbe. "King Of The Road" verweist wieder auf das reduzierte Riff-Gerüst der Kalifornier, während Scott Reeder bei "Anodizer" zeigt, was es heißt, ein Drummer zu sein. "Hang On", "Evil Eye", das Blue Öyster Cult-Cover "Godzilla" oder "Superbird" treiben das von den Songs her etwas schwächere, zweite Live-Set an.
Unterm Strich sind Fu Manchu-Stücke nicht gerade Lehrbeispiele für Abwechslungsreichtum - aber der richtige Treibstoff für schweißtreibende Konzertabende. "Step into your Van, hop on your board and roll with the california Vibe" - live ein absoluter Pflichttermin.
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