laut.de-Kritik
Unter der Sonne Spaniens gereifte Clubtracks.
Review von Daniel StraubVor einiger Zeit vertauschte Lars Sandberg aka Funk D'Void die nebelverhangenen Regentage in Schottlands Metropole Glasgow gegen etwas viel besseres. Sonnendurchflutete Zeiten auf der iberischen Halbinsel stehen bei dem britischen Technoproduzenten ganz hoch im Kurs. In Barcelona, seiner Wahlheimat, entstand der dritte Longplayer "Volume Freak", auf dem Funk D'Void seine luftige Vision von elektronischer Musik mit gewohnt sanftem Drive dahingleiten lässt.
Einen Vorgeschmack auf das aktuelle Album gewährte schon die im vergangenen Jahr veröffentlichte Single "Emotional Content", die sich auf Anhieb in den Playlists der meisten Top-DJs wiederfand. Sandberg vertraut hier auf altbekannte Qualitäten: Flächige Streicherarrangements tragen den Hörer mühelos durch die ersten Minuten des Tracks, bis die blubbernden Basslines genügend Stützkraft aufgebaut und sich mit den dezent eingesetzten Tribalrhythmen vermählt haben.
Das ist Funk D'Void wie man ihn spätestens seit seiner Hitsingle "Diabla" kennt. Selbiger Track, obwohl schon auf dem Vorgängeralbum "Dos" vertreten, findet sich auf "Volume Freak" ebenfalls wieder. Dieses Mal jedoch im wunderschönen Heavenly Mix. Ein himmlischer Klassiker. Nur zu gerne lässt man sich von den Funk D'Voids-Strings und dem deepen Basslauf in eine unbeschwerte Welt tragen. In ähnlichen Gefilden bewegt sich Funk D'Void auch mit "Electrix 313", dem heimlichen Dancefloor-Hit von "Volume Freak".
Neues Terrain betritt Sandberg dagegen mit den beiden Vocal-Tracks "Way Up High" und "Can't Get Enough Of A Bad Thing", die den Funk D'Void-Sound wieder stärker in Richtung House verankern. Dass "Way Up High" mit seinen Boy George-mäßigen Vocals ein bisschen zu dick aufträgt ist schnell verziehen. Dafür gefällt "Can't Get Enough Of A Bad Thing" umso besser und wartet mit einer faustdicken Überraschung auf. Mr. LFO aka Mark Bell gibt dem Track seine stimmliche Dimension und darf es sich zudem ins Stammbuch schreiben, "Can't Get Enough Of A Bad Thing" mitkomponiert zu haben.
Mit "Volume Freak" wird Lars Sandberg seinem eigenen Anspruch gerecht wie nie. Groovige Clubtechno-Elemente fügen sich nahtlos in flächige Melodiebögen ein und schaukeln sich gemeinsam zu genüsslichen Schwebezuständen hoch, in die man sich gerne fallen lässt.
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