laut.de-Kritik

Hoch die Tassen! Ein Album gegen die Resignation.

Review von

"Don't give up when the times get tough" singen Fury In The Slaughterhouse. Ihr Panik-induzierender Bandname lässt anderes erwarten, als die tröstenden Töne, die das Album "Hope" anschlägt. Mit Optimismus in die Zukunft zu schauen, ist ja nicht so einfach. Oft reicht es, die Zeitung aufschlagen, um den Kopf straußenartig in den Sand zu stecken. Fury In The Slaughterhouse halten nichts von Resignation.

Die Welt kann zu einem besseren Ort werden, verheißt Kai Wingenfelder. Man müsse nur genug daran glauben. Streits könnten ebenso schnell enden, wie sie anfingen. Insgeheim wünsche sich das doch jeder: "How wonderful this place could be if we decide to live in peace. I know you want it and I want it to" ("So Are You").

Nach der mutmachenden Rock-Ballade "Don't Give Up" knüpft das poppige "Better Times Will Come" an die Hoffnungs-Botschaft an. Auch "Why Worry" bietet Grübeleien und Trübsal die Stirn. Inhaltlich erinnert das Album an die Peace und Love-Message von Yoko Ono und John Lennon, der Sound klingt jedoch eher nach durchschnittlichem Radio-Rock: Easy Listening ohne besondere Höhen und Tiefen.

Die Band schrammelt E- und Akustikgitarren, lässt das Schlagzeug gewaltig knallen und wechselt zuverlässig zwischen krachenden Rock-Instrumentals, grölbaren Refrains und erzählenden Strophen. Die mit reichlich Hall unterlegten Songs haben den wohligen Charme eines Filmabspannes. Nach jeder Nummer hat man das Gefühl, zufrieden aus dem Kinositz aufstehen zu können. Die emotionalisierten Tracks zeichnet viel Pathos, Nostalgie und wenig Anspruch aus.

Das kollektive Seufzen der Band im Internet-kritischen "Offline" und das harte "S.O.S." werfen einige Schatten auf die sonnig-vergnügte Grundstimmung des Albums. Mit dem sommerlichen "Island In The Sun" verziehen diese Wolken jedoch ganz schnell wieder.

Zu guter Letzt wagen sich die Furys mit "Far Cry From Home" und dem nicht ganz so versteckten Hidden Track "Who Am I" mit fröhlicher Mandolinenbegleitung Richtung Irish Pub und Indie-Folk. Die Freude ist ansteckend und eine guter Anlass, mal wieder "offline" zu gehen und das Glück im hier und Jetzt zu suchen: "The good old days are always now."

Trackliste

  1. 1. Don't Give Up
  2. 2. Better Times Will Come
  3. 3. More Than A Friend
  4. 4. So Are You
  5. 5. Always Now
  6. 6. S.O.S.
  7. 7. Offline
  8. 8. Why Worry
  9. 9. Island In The Sun
  10. 10. Ghost In The City
  11. 11. Far Cry From Home/Who Am I

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6 Kommentare mit 22 Antworten

  • Vor einem Jahr

    Haben die in den letzten 30 Jahren einen einzigen Hit geschrieben? Band für Dorffestivals.

    • Vor einem Jahr

      Die letzten wirklichen Hits dürften genau 30 Jahre alt sein. 1993 erschien das Album Mono mit "Every Generation got it's own disease" und "Radio Orchid".
      Wirkliche Radio-Hits gab es seitdem nicht mehr.

    • Vor einem Jahr

      Eben. Das kann dann auch noch jeder Hinterwäldler mitsingen.

    • Vor einem Jahr

      Dieser Kommentar wurde vor einem Jahr durch den Autor entfernt.

    • Vor einem Jahr

      Davon leben die halt bis heute. Wobei ich die Anfang bis Mitte der 90er ein paar Mal live gesehen habe, und die in der Zeit wirklich gut waren.
      Haben das Rad zwar nicht neu erfunden, aber für zwei Stunden solide Unterhaltung waren die immer gut.

    • Vor einem Jahr

      Was Horst sagt. Selbst ich Zyniker muss da anerkennend nicken. Hab sie als junger Mensch live gesehen, und klar fahren die nix Krasses auf. Unterhält aber allemal.

    • Vor einem Jahr

      Fand die auch in ihrer Hemdsärmeligkeit irgendwie immer sehr sympathisch. Nie innovativ, nicht immer geschmackssicher, aber immer solide. Der neue Kram kann sehr wenig, das stimmt wohl, ist in dem Alter aber auch keine Schande.

  • Vor einem Jahr

    Tolle Band, tolle Musik! Allerdings war das "Retour-Album" "Now" schon ziemlich egal, was die Mukke angeht, "Hope" ist noch egaler! Wenn man sich die Songs anhört, kommt ne Menge Langeweile auf, nicht wirklich schlecht, aber auch nichts, was wirklich raussticht! Die letzten 3 Songs reissen das ganze etwas raus, die sind wirklich gut, aber auch nicht überragend. Alles zusammen, ein Fury Album, was die Fans nicht enttäuscht, aber auch nichts, was wirklich die Arme hochreissen lässt! Da waren einige "Wingenfelder" - Alben bei weitem besser!

  • Vor einem Jahr

    Für eine 2 Punkte Wertung klingt die Review aber recht moderat

  • Vor einem Jahr

    Habe die Klassiker von denen vor 30 Jahren gehört, als ich als Teenie natürlich unsterblich verliebt war, von daher mag ich nichts Schlechtes über sie sagen!

    • Vor 6 Monaten

      Ich selbst bin erst 22, trotzdem höre ich manche ihrer Lieder gerne. Ich habe den Namen der Band immer mal wieder gehört.

      Als ich eines Tages in einem Kaufhaus stand, lief der Song "All About Us" aus dem neuen Album "Now" und meine Leidenschaft für manche ihrer Lieder kam wieder in mir hoch.

      Was ich so interessant finde: Sie singen auf englisch, wirken vom ihrem Musikstil englisch bzw. amerikanisch, kommen jedoch entgegen jeder Vermutung aus Hannover.

    • Vor 6 Monaten

      @Schorsten: Schreiben Sie bitte mal etwas zu dem folgenden Kommentar, in welchen über den englischsprachigen Musikstil der Band gelästert wird.

      Wie sehen Sie das?

    • Vor 6 Monaten

      molten, es reicht jetzt.

  • Vor einem Jahr

    Deutsche, die zu nichtssagender Musik auf Englisch singen - sowas tritt normalerweise in den Jugendzentren dieser Welt auf.
    Überlasst das Texten bitte den Native Speakern, den Kauderwelsch hier kann doch keiner ertragen.

    • Vor einem Jahr

      Es heißt "das" Kauderwelsch. Was deinem Kommentar leider unfreiwillige Komik verleiht.

    • Vor einem Jahr

      bruder es gibt viele kanakz die texten in deutsch besser als almanz von hier ich denke in englisch auch

    • Vor einem Jahr

      @ElMassivo das mag sein. Trotzdem kann ich so ein falsches Englisch nicht ernst nehmen.

    • Vor einem Jahr

      @Chris oh wow da hast du mich erwischt - ändert nichts an meiner Meinung dazu. Dieses "schörmen inglisch" find ich immer absolut peinlich.

    • Vor einem Jahr

      Bin ja auch sonst inhaltlich bei dir. Aber für den deutschen Markt reicht es. Der unsägliche Bohlen zb hat mit einem Wortschatz von ca 20 englischen Vokabeln wahrscheinlich ungefähr 200 "Hits" geschrieben.

    • Vor einem Jahr

      Ebenso peinlich find ich allerdings Deutsche, die in ihrer Aussprache ostentativ original amerikanisch oder britisch-englisch klingen wollen. Die Herkunft darf man schon authentisch heraushören.

    • Vor einem Jahr

      Die sind noch schlimmer, das stimmt.

    • Vor einem Jahr

      Beide Sorten sind furchtbar schlimm. Fury in the Slaughterhouse sind grausamste Alman-Langweiler, die auf dem Roten Sofa bei DAS! im NDR auf deepe Künstler machen und nur Wandtattooallgemeinplätze in Achtklässlerenglisch über furzlangweilige Musik texten. (Sind die besser oder schlechter als der Poptitan in Englisch? (ernstgemeinte Frage))
      Die andere Gruppe besteht hauptsächlich aus Lisas, die Aupair in Australien gemacht haben, und jetzt meinen, Native Speaker zu sein.

    • Vor einem Jahr

      Die Könige der Unverschämtheit dürften aber Marquess sein.
      Pünktlich zum Sommer fällt denen ein dass der Spanischkurs an der VHS ja für etwas gut sein muss.
      Und es funktioniert!

    • Vor 6 Monaten

      @Ludwig Van: Wie kann man bitte nur so respektlos sein???
      Es ist mittlerweile zum Trend geworden, auch als nicht-Muttersprachler auf Englisch zu singen. Wenn man das vom Stil her nicht mag oder findet, man sollte nur in seiner Muttersprache singen ist das okay, aber das kann man trotzdem in einem anderen Ton kommunizieren. Und das Ganze dann auch noch als "nichtssagende[r] Musik" zu bezeichnen geht überhaupt nicht.

      Außerdem würde ich die Texte nicht als nichtssagend einstufen: Manche von ihnen haben politische und soziale Hintergründe, die tatsächlich von Relevanz sind.

    • Vor 6 Monaten

      Dieser Kommentar wurde vor 6 Monaten durch den Autor entfernt.

  • Vor einem Jahr

    Auf Riding on a Dead Horse lasse ich nichts kommen.