G.Dep - " Child Of The Ghetto"

G.Dep gehört zusammen mit Black Rob und Shyne zur jungen 2000er Frontline von Puff Daddys Bad Boy-Label. Leider erwischt der talentierte Emcee aus Harlem, New York einen rabenschwarzen Start ins große Rapgame. Die Absatzzahlen der Branche sinken, und so verkaufen sich viele Alben fast zur Hälfte schlechter als noch vor drei Jahren. Auch das Debut "Child Of The Ghetto" von G.Dep erwischt es. Anstatt der obligatorischen Gold-Auszeichnung für eine halbe Million verkaufte Platten gehen von seinem Album nur knapp 250.000 Einheiten über die Ladentische. "It's All About the Benjamins", krakeelte 1997 ein gewisser Sean Combs. Und daran werden er und seine Protegees seitdem nun mal gemessen.

Doch widmen wir uns der künstlerischen Seite, denn die zählt zum Glück noch in Good Old Germany. Und da weiß G.Dep durchaus zu überzeugen. Sein großmäuliger Flow ähnelt älteren Harlem-Größen wie Craig Mack oder Big Daddy Kane und sammelt deswegen auch einige Pluspunkte. "I bring the ghetto to the (Bad Boy-)family", stellt er im Interview klar. Ein Ghetto, aus dem der "Gangsterdepp" aber ausbrechen will, wie die Songs "Straight To The Top", "Nothing Gonna Stop Me", "Let’s Get It" oder "I Want The World To See" belegen.

Als Untermalung für derartige New York-Geschichten gibt es natürlich den typischen Eastcoast-Sound des Bad Boy-Produzententeams, der zwar gut gemacht ist, aber wenig Überraschendes bietet. Dramatische Violinen und Klavierloops paaren sich wieder einmal mit straighten, trockenen Beats, die man in dieser Form aber schon oft vernommen hat. So fallen musikalisch nur "Special Delivery", dessen Remix übrigens Craig Mack, Kool G Rap und Ghostface Killah veredeln, "Doe Fiend", die gelungene Adaption des Rakim-Klassikers "Microphon Fiend", sowie der Opener "Everyday" aus dem Rahmen. G.Dep erfindet die Rapmusik nicht neu, aber für ein Debut geht "Child Of The Ghetto" voll in Ordnung.