laut.de-Kritik
Die sanfte und die harte Seite der DJane aus Singapur.
Review von Daniel StraubGayle San, in Singapur geborene Djane und Produzentin, stellt sich für die aktuelle Auflage der U60311 Techno Division an die Turntables. Zwei Mixe hat sie für einen ihrer Lieblingsclubs eingespielt. Straight kickender Techno mit Tribal-Touch eröffnet die fünfte Auflage der beliebten Mix-Serie, spaciger Tech-House trägt die Zuhörer über den zweiten Teil von Gayle Sans Gastspiel in der internationalen Techno Division des Frankfurter Clubs U60311.
Zuvor haben sich hier bereits Größen wie Chris Liebing, Carl Cox oder DJ Rush die Plattennadel in die Hand gegeben. Mit Gayle San ist nun Female Power an den Turntables angesagt.
Auf zahlreichen Compilations hat die charismatische DJane in der Vergangenheit bereits mehrfach ihre technische Versiertheit und ihre Vorliebe für druckvolle kickende Techno-Tunes unter Beweis gestellt. Zuletzt erwies sie dem Bingener Club Palazzo auf diese Art die Ehre.
23 Mal greift Frau San für den ersten Mix der U60311-Compilation in den Plattenkoffer. Welche Marschrichtung sie dabei einschlägt, machen die ersten Tracks schnell klar.
Nach der elektroiden Eigenproduktion "Inhale" schlagen die Beats mit dem spanischen Act Mooz gleich eine härtere Gangart an, werden im Anschluss von James Ruskin jedoch auf sanften Flächen gebettet, bevor sich mit Kobaya die aufstrebende serbische Technoszene Gehör verschafft. Überhaupt stehen auf der fünften U60311-Compilation weniger die großen Namen im Vordergrund als vielmehr hoffnungsvolle Nachwuchsproduzenten.
Zwar finden sich Heiko Laux, Umek, Hardcell, Adam Jay, Eric Sneo und Hertz einige altgediente Veteranen auf den Plattenspielern wieder. Mit Elton D aus Brasilien, Stephane Signore aus Belgien, Wesley Goossens aus den Niederlanden oder Marco Zanzi aus Italien beweist Gayle San jedoch ein gutes Gespür für neue Produzenten.
Der zweite Mix kommt dann, übertrieben gesagt, schon beinahe chillig daher. Klar dominieren auch hier die geraden Beats, doch sind sie im Vergleich zur ersten CD deutlich gedrosselt. Ab und an lässt sich hier gar der bekennende Jazz-Fan Gayle San heraushören. Mit "Murder Was The Bass" von DK8 und "Women Beat Their Men" von Killa Productions überrascht die flinkfingrige DJane zudem gleich mit zwei Hitsingles der vergangenen Jahre.
Wer dank der aktuellen U60311-Compilation Lust bekommen hat, Gayle San einmal direkt auf die Finger zu schauen, dem sei ein Besuch im Frankfurter Club nahegelegt. Regelmäßig gibt die energetische DJane in der ausgedienten U-Bahn-Station eines ihrer Sets zum Besten. Feierstimmung bis zum Siedepunkt ist dabei garantiert.
1 Kommentar
Hola Gayle, liebe Grüße