laut.de-Kritik

Irgendwas fehlt, vielleicht die Seele.

Review von

Carolin und Daniel sind das Glasperlenspiel. Nach Erfolgen beim Bundesvision Song Contest und amtlichen Charterfolgen performen sie unter anderem auch die GZSZ-Titelmelodie, was zwar nicht jeder erstrebenswert finden sein mag, aber zumindest von der Relevanz der Stockacher Band zeugt. Ihr drittes Album "Tag X" soll sich nun in diesen Erfolgsreigen einfügen. Die dreizehn deutschsprachigen Titel klingen schon ein wenig flippig und gewollt, als würde man auch mal ein Biermischgetränk konsumieren oder mit dem Kickboard herumfahren ("Geiles Leben", "Wölfe").

Aber es geht ja um die Inhalte. "Phönix" etwa präsentiert gut gemachten Powerpop, aber irgendwie fehlt etwas, vielleicht die Seele. "... ich werd' suchen, wo die Freiheit steckt." Vielleicht mögt ihr ja auch im selben Atemzug nachschauen, wo der Funk steckt. Das feministische Manifest "Mädchen" forscht über die Boy-meets-Girl Problematik. Herausgekommen ist leider eine belanglose Kitschballade, wobei hin und wieder ein ganz geiler Synthie aufflackert, der im Gesamtbild aber untergeht.

"Ich hab' mich verändert, bin nicht mehr die selbe ...", wimmert Caro. Ihr Stimmausdruck jedoch hat von dieser Veränderung nicht profitiert. Sie verfällt immer wieder in einen nasalen Popschlagerton, der den meist ganz ordentlichen Instrumentals nicht gut tut.

"Geiles Leben" ist eine kleine Überraschung: ironischer Text, lockere und deep-housiges Arrangement. Der Song hat Potential, um im Ohr und auch im Radio zu bleiben. Die Attitüde, auf Deutsch zu singen, und das auch durchzuziehen, ist ja an sich lobenswert. Aber wenn man sich mit semantikfernen Blabla-Texten ("Ich hör auf mit Rauchen, und mit dem Denken auch") konfrontiert sieht, hätte man doch vielleicht lieber einen Beipackzettel auf Englisch vorgelesen bekommen.

Glasperlenspiel beherrschen ohne Zweifel ihr Handwerk und erfüllen die Erwartungen, die an sie gestellt werden. Eine künstlerische Weiterentwicklung oder gar musikalische Wagnisse sucht man auf "Tag X" allerdings vergebens.

Trackliste

  1. 1. Wölfe / Interlude Tag X
  2. 2. Paris
  3. 3. Beginner für immer
  4. 4. Für nichts
  5. 5. Etwas Altes / Interlude
  6. 6. Geiles Leben
  7. 7. X
  8. 8. Mädchen
  9. 9. Erinnerungen
  10. 10. Phönix
  11. 11. Tag X
  12. 12. Auftrieb / Interlude
  13. 13. Unser letztes Lied

Preisvergleich

Shop Titel Preis Porto Gesamt
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Glasperlenspiel – Tag X (Deluxe Edition) €3,88 €3,00 €6,88
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Glasperlenspiel – Tag X €7,12 €3,00 €10,11
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Glasperlenspiel – Tag X (Geiles Leben Edition) €28,83 €3,00 €31,83

Weiterlesen

LAUT.DE-PORTRÄT Glasperlenspiel

Glasperlenspiel sind Carolin Niemczyk und Daniel Grunenberg. Das Songwriter-Duo schreibt und produziert seit 2003 für sich und andere Künstler. Weshalb …

6 Kommentare mit 13 Antworten

  • Vor 9 Jahren

    ich habe angst! "Am tage x, zur stunde null da retten euch auch keine bullen..." :sweat:

  • Vor 9 Jahren

    Also ich finde, es ist einfach ein Hammer Album geworden. Mir geht es da beim hören echt so, dass ich diese Songs einfach nur heiss und innig lieben kann. Die Klangwelten, in die Glasperlenspiel einen immer wieder abtauchen lassen sind wirklich wunderbar und berührend. Sie haben einen ganz eigenen Sound, der für mich jedes Mal aufs neue unwiderstehlich gut ist und mich immer regelrecht süchtig nach ihrer Musik macht.

    Der Track "Wölfe" z.B. ist unfassbar genial. Dieses Zitat am Anfang ist so geil und die ganze Thematik spricht mich auch total an. Außerdem sind es auch da wieder diese wunderschönen Soundelemente, die den Track den ultimativen Feinschliff geben und so besonders klingen lassen. Ich mag das auch so gerne, wenn man ihre Stimmen so schön gleichzeitig hört, also Caros Stimme im Vordergrund und Daniels so unglaublich toll im Background mitschwingend. Das ist für mich so absolut auf den Punkt und Harmonie pur. Beim Song "Tag X" hört man das so TOLL. Ein ganz krass gelungenes Album und dass sie dazu noch so unheimlich sympathisch und liebenswert sind... das ist schlichtweg fantastisch. DANKE für alles!

    • Vor 9 Jahren

      Hey Caro!

      Besser kann man das nicht sagen. Die zwei haben auf dem neuen Album wieder alles gepackt, was sie auszeichnet. Einfach traumhafte Musik mit viel Gefühl und eben auch Seele! Ich weis nicht wo diesem Martin die fehlt, denn sie ist eigentlich in jedem einzelnen Stück sehr präsent. Vielleicht einfach nochmal anhören ;)

      LG
      Dani

  • Vor 9 Jahren

    ich finde das Album auch sehr gut

  • Vor 9 Jahren

    Laut.de entpuppt sich mal wieder als Einohriger unter den Tauben. Ein Rezensent, der die "Seele" nicht erkennen mag, wobei ich mich persönlich frage, inwieweit sich hier darum bemüht wurde. Jedenfalls lässt sich eine tiefergehende Beschäftigung mit dem Album nicht erkennen. Glasperlenspiel mag man oder nicht, das sei jedem überlassen. Wer sich aber den Schuh anzieht, sich hier als Kritiker zu versuchen, sollte sich einfach mehr bemühen. Und wenn gar noch keine Entwicklung in diesem Album gesehen wird, stelle ich generell ernsthaft die Kompetenz in Frage. Selten habe ich so eine starke Entwicklung wie bei Glasperlenspiel gesehen und gehört. Früher noch als reinrassiges Elektropop-Duo, sind sie mittlerweile als vollwertige Band am Start.
    Übrigens, wer zu des Pudels Kern mal vordringen möchte, sollte sich die Band unbedingt mal live anschauen. Ich zumindest habe den Zugang über die Liveschiene gewagt und wurde nicht enttäuscht. Und am Ende bleibt ein Song immer noch ein guter Song, egal in welchem Gewand er daher kommt.

    • Vor 9 Jahren

      Kommentare, die die Welt nicht braucht.
      Kernaussagen: Der Rezischreiber hat keine Ahnung, die Band ist jetzt echt ne Band, die kann man sich auch live anschauen. Aber keine einzige Silbe zum Album selbst, keine begründete Gegendarstellung, keine Lokalisierung der vom Rezensenten so auffällig vermißten Seele ... Vergeudete Lebenszeit.
      Gruß
      Skywise

    • Vor 9 Jahren

      Ach Gott, habe ich jetzt Deine Lebenszeit verschwendet, oder warst Du das nicht eher selbst? Hättest das ja nicht lesen und schon gar nicht kommentieren müssen. Also beschwer dich mal nicht.
      Warum soll ich auf das Album näher eingehen, wenn der "Kritiker" es nicht tut? Es ist nicht mein Job, hier den schlauen Herrschaften die Rezension zu korrigieren. Wer so was hier ablässt, muss sich auch mal einen Rüffel gefallen lassen. Aber lasse ich mich mal auf das Spielchen ein und nenne konkret zwei Beispiele:
      1. Mädchen: ist keine Boy-Meets-Girl-Kitschballade sondern es geht um die Entschuldigung einer jungen Dame für ihr Verhalten gegenüber dem Ex und der daraus resultierenden zerbrochenen Beziehung. Also auch mal umgekehrt, wie die typische Geschichte, wo ja meist der Mann sich entschuldigt.
      2. Für nichts: Der vermeintlich "semantikferne Blabla" würde ich auch als völlig daneben bezeichnen (in Deutsch nicht aufgepasst?). Erst mal frage ich mich, ob der Schreiber den Begriff Semantik richtig versteht, wobei in diesem Zusammenhang auch berücksichtigt werden sollte, dass es sich um eine Songtext handelt und nicht um ein Referat. Und die Zeile bedeuetet für ich "Raus aus dem Mief und den Kopf freimachen". In dem Fall könnte man es wertend völlig aus dem Zusammenhang gerissen.
      Und wer sich Musikkritiker schimpft, sollte auch mal bei Wölfe genauer hinhören.
      Ich will da detaillierter nicht eingehen, weil ich auch noch was anderes zu tun habe, als mich mit drittklassigen "Musikkennern" auseinander zu setzen.
      Mir erscheint es einfach, als hätte sich der Rezensent nicht wirklich ausreichend mit der Musik auseinander gesetzt oder es fehlt ihm einfach das Verständnis, um sich hier fachgerecht darüber auszulassen. Ich sehe viel Seele in der Musik und den Texten von Glasperlenspiel und bin da scheinbar auch nicht ganz alleine. Auf jeden Fall wird dies Kritik dem Album in keinseter Weise gerecht. Und ich bleibe bei der Empfehlung sich die Band live anzuschauen.
      Tschö mit Ö

    • Vor 9 Jahren

      @uweschmidt:
      Du verschwendest abermals meine Zeit.
      "Keine einzige Silbe zum Album selbst, keine begründete Gegendarstellung, keine Lokalisierung der vom Rezensenten so auffällig vermißten Seele."
      Hast Du was dazu geschrieben? Nein. Also: Thema verfehlt.
      Es ist ja möglich, daß der Rezensent nicht gut zugehört hat, aber bislang hast Du nichts, aber auch wirklich keine einzige Silbe geschrieben, die mich davon überzeugt, daß der Rezensent inhaltlich falsch liegt. Vermutlich, weil Du dazu nicht in der Lage bist ...
      Und ich habe auch nicht verstanden, warum ich auf Konzerte von Interpreten gehen soll, die mich bislang nur gelangweilt haben ...
      Gruß
      Skywise

    • Vor 9 Jahren

      @skywise
      Jetzt fängst Du aber an, mich zu langweilen. Ich habe bereits erwähnt, dass ich dass Album nicht rezensiere und bin in zwei konkreten Beispielen darauf eingegangen. Aber irgenwie willst Du das wohl nicht verstehen und betest hier den gleichen Mist wieder runter. Auf der anderen Seite ist es aber auch egal, da es den Mond ja nicht kümmert, wenn der Wolf ihn anheult. Soll sich der Herr Tenschert halt weiterhin in sinnbefreiter Polemik versuchen. Wen unterm Strich juckt's? Ich finde es einfach nur peinlich wie oberflächlich hier gewertet wird.
      Und die Live-Empfehlung richtetete sich an die Allgemeinheit und nicht an Dich persönlich. Mein Gott, bist Du egozentrisch!

    • Vor 9 Jahren

      Und du bist größenwahnsinnig, wenn du glaubst, dass deine Empfehlung an die Allgemeinheit letztere auch nur juckt...

    • Vor 9 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 9 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 9 Jahren

      Ist halt nur ne Empfehlung. So wie ein Kumpel vor Jahren mal zu mir sagte: "Guck Dir mal xy live an, ist ein ganz anderes Brett!". Den hab ich jetzt auch nicht glich als größenwahnsinnig bezeichnet, nur weil er mir mal nen Tipp gab.
      Man muss dach hier nicht immer gleich so abgehen, oder sind hier alle so nah am Wasser gebaut.

    • Vor 9 Jahren

      @uweschmidt:
      Wer sagt denn, daß hier alle nah am Wasser gebaut sind? Du verteilst Rüffel für den Rezensenten, fühlst Dich dann aber gleichzeitig zu erhaben, um selbst einen Rüffel einzustecken? Nebenbei - das nennt man schlicht und ergreifend "Arschlochgehabe". Mir persönlich soll's ja wurscht sein, wenn Du das Album nicht rezensieren willst, aber ich habe eigentlich damit gerechnet, daß Du Deine Meinung zu "Tag X" wenigstens begründen kannst. Wenn Du es peinlich findest, daß hier oberflächlich bewertet wird, dann hättest Du Dir wenigstens die Mühe machen dürfen, eine Wertung abzugeben, die unter die Oberfläche reicht. Aber anscheinend bist Du nur in der Lage, destruktiv Personen abzukanzeln als konstruktiv den Mehrwert eines Produktes zu vermitteln.
      Sorry, aber Fanabschaum wie Du ist wirklich das Allerletzte, das eine Band braucht, um ihr Image aufzubessern. Mich als Künstler würden solche "Fürsprecher" Deines Formates einfach nur anwidern.
      Gruß
      Skywise

    • Vor 9 Jahren

      Oho, jetzt wird's aber böse. Aber mal im Ernst. das war hier doch zumindest teilweise ganz unterhaltsam. Ist halt wie am Hundezwinger vorbeilaufen und die Meute etwas aufmischen. Alles kläfft und bellt aber am Ende bleibt nur heiße Luft. Sei's drum, habe jetzt Wichtigeres zu tun und keine Zeit mehr zum Spielen. Die Kommentare sprechen ja eh für sich.
      Ein Bekannter, der die Nummer hier mitverfolgt hat meinte dazu nur: Mit Idioten streiten bringt eh nichts. Die ziehen einen nur auf ihr Niveau herunter und schlagen einen dort mit Erfahrung.
      Ein schönes Lebe noch.

    • Vor 9 Jahren

      1. Regel auf laut.de: Sprich nicht über laut.de.

  • Vor 9 Jahren

    ganz schlimme pennälerlyrik aus dem ikea-regal der musik. da passt das herumbuttern in der gzsz-soße ja recht gut ins bild.
    ein missverständnis für leute, die auch ich & ich für poetischen pop halten....brrrr....

  • Vor 9 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 9 Jahren durch den Autor entfernt.