laut.de-Kritik

Tolle Melodien, Tempowechsel und Black Metal-Einflüsse.

Review von

Es hat mal wieder kräftig gerappelt, im God Dethroned-Karton. Ein Gitarrist und ein Drummer mussten gehen bzw. haben die Band aus freien Stücken verlassen. Kein Unglück aber, denn mit dem an die Drums heimgekehrten Roel Sanders sind auch diverse Black Metal-Einflüsse in den Sound der Holländer zurück gekommen.

Susan Gerl, die seit neuestem an der zweiten Gitarre steht, hatte auf "Passiondale" keinerlei Einfluss, da die Scheibe allein von Gitarrist und Shouter Henri Sattler, Roel und Basser Henk eingeholzt wurde. Allerdings haben diese wieder verstärkt auf die Dienste von Keyboarder Danny Servaes zurück gegriffen, der schon auf früheren Alben mit seinen flächigen Sounds viel zur Atmosphäre der jeweiligen Songs beigetragen hat. Ähnlich ist es auch auf "Passiondale", wo das Keyboard nie melodieführend, wohl aber ergänzend eingesetzt wird.

"Under A Darkening Sky" legt kompromisslos und mit gehörigem Tempo los. Ein absolut schiefes Slayer-Solo bremst die Nummer schließlich runter und legt danach den Groovegang ein. Diese Tempivariationen zeichnen die meisten Songs auf "Passiondale" aus und halten den Unterhaltungsfaktor damit angenehm hoch. Vor allem Drummer Roel lässt gern mal einen kräftigen Blastbeat durch die Boxen zischen.

Doch natürlich bilden die immer wieder eingeflochtenen Melodien bei God Dethroned nach wie vor einen großen und wichtigen Bestandteil. Dass dadurch eine Nummer wie "Drowning In Mud" in die Amon Amarth-Ecke geht oder der epische, schleppende Titeltrack im Chorus einen deutlichen Maiden-Einschlag bekommt, ist bestimmt kein Beinbruch.

Vereinzelt greifen die Holländer sogar auf Klargesang zurück, wodurch die beiden Songs "Poison Fog" und "No Survivors" an den entsprechenden Stellen ein wenig an Ulver erinnern. Die klaren Gesangparts übernimmt dabei Marco van de Veldes (The Wounded), der die Kriegsthematik der Scheibe mit Original-Zitaten von damals beteiligten Soldaten der geschichtsträchtigen Schlacht aus dem Ersten Weltkrieg unterstützt.

Zum Abschluss gibt es mit "Artifacts Of The Great War" ein melancholisches Instrumental mit tollen Melodien, das leider sowohl ein- als auch ausgefadet wird.

Trackliste

  1. 1. The Cross Of Sacrifice
  2. 2. Under A Darkening Sky
  3. 3. No Man's Land
  4. 4. Poison Fog
  5. 5. Drowning In Mud
  6. 6. Passiondale
  7. 7. No Survivors
  8. 8. Behind Enemy Lines
  9. 9. Fallen Empires
  10. 10. Artifacts Of The Great War

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