laut.de-Kritik
Trifft roh und brutal in den Magen.
Review von Michael EdeleMan muss Henry Sattler wirklich Respekt zollen. Nicht nur dafür, dass er seit Jahren konstant starke Platten veröffentlicht, sondern vielmehr dafür, dass er für jede wieder exzellente Musiker auftreibt. Schließlich gilt es, pro Album mindestens zwei Neubesetzungen zu verkraften.
Andere würden da entweder direkt ein Soloprojekt starten und nur noch mit Mietmusikern arbeiten oder einfach irgendwann hinschmeißen. Nicht so unser Heinrich, der God Dethroned mittlerweile seit 19 Jahren auf Kurs hält. Die beiden Prostitute Disfigurement-Mukkern Danny Tunker (Gitarre) und Michiel van der Plicht (Drums) forsten die Reihen einmal mehr auf. In relativ kurzer Zeit wird "Under The Sign Of The Iron Cross" nachgeschoben.
"Passiondale" liegt gerade mal anderthalb Jahre zurück und hält die thematische Verbindung zur aktuellen Scheibe. Klar, dass es diesmal ebenfalls um den ersten Weltkrieg geht, auch wenn der Titel durchaus auch als Verweis auf Bathory gemeint sein könnte. Immerhin sind die Black Metal-Zitate nicht weniger geworden.
Ganz im Gegenteil, denn Tracks wie "Firestorm" oder der Titeltrack rattern in bester Black Metal-Manier durch die Boxen. Zwar wartet "Under The Sign Of The Iron Cross" kurz mit doppelläufigen Gitarren auf, doch dann bricht die rasende Sau schon wieder aus der Hecke. Wirklich überraschen aber die cleanen Vocals, die doch tatsächlich an Dimmu Borgir erinnern.
Langsam aber sicher tauchen vereinzelte Melodien auf, mit denen God Dethroned bis dahin - und auch im Anschluss - sonst ziemlich geizen. Soll heißen, Nummern wie "The Killing Is Faceless" oder "The Red Baron" machen in Sachen Geschwindigkeit und Gebretter kurzen Prozess und treffen zielsicher in die Magengegend.
Gerade mal "Through Byzantine Hemispheres" und das abschließende "On Fields Of Death & Desolation" drosseln hin und wieder das Tempo und setzen mit melodischen Leads auf Atmosphäre. Mir persönlich hätten ein paar Ausflüge mehr in dieser Richtung gut gefallen, doch wer seinen Death/Black Metal gern roh und brutal hat, macht mit dem Album nicht viel verkehrt.
6 Kommentare
und mit der covergestaltung geht laut.de so konform, dass darüber in der rezension nicht eine silbe verloren wird.
Jedem das Seine.
lol war nicht was mit einer Kreissymbolik (Atheist) und hier kommt dann gar nichts?!?
"Under The Sign Of The Iron Cross" - Titeltrack ist definitiv das Highlight. Hier wird progressiv über den Tellerrand geschaut (Clean Vocals erinnern an Enslaved, Klavier-Outro passt hervorragend). Der restlichen Songs sind alle ähnlich strukturiert und bolzen alle grundsolide nach vorne weg und werden jeweils durch typische Gitarrensoli aufgelockert. 4 Punkte von mir.
welches god dethroned album wäre denn melodiöser?
So muss sagen, dass Album ist fast einem Jahr deutlich gefreit und ich muss zugeben, dass es neben Enslaveds Teil das beste Metal-Album 2010 war. Einfach klasse, man hört sich nicht ab und das Teil kann man nur jedem empfehlen!