laut.de-Kritik

Die wütenden Zeiten sind definitiv vorbei.

Review von

Schenkt man den Worten von Sänger/Gitarrist Sully Erna Glauben, könnte "Lighting Up The Sky" das letzte Album der Band sein. "Könnte" ist einfach ein scheißiges Wort, schließlich könnte man mit so einer Aussage den Eindruck erwecken, dass man einfach noch mal richtig Kohle aus den Fans pressen will, damit die auch alle zu den nächsten Konzerten kommen. KISS und Konsorten machen es einem ja seit Jahren vor ...

Falls dem so ist, könnte man sich auf die Gigs einen gemütlichen Klappstuhl mitnehmen, denn der Opener "You And I" schunkelt relativ seicht und gemütlich aus den Speakern. Klar, live werden primär die Singles zum Einsatz kommen, aber auf Tonkonserve sind die Zeiten von hart rockenden und teilweise richtig wütenden Songs definitiv vorbei. Aber das wusste man ja eigentlich schon nach "When Legends Rise"

Kann man den Jungs aber auch nicht verdenken. Über was regt man sich mit Cocktail in der Hand am Pool liegend denn noch auf? Wer jetzt ein kurzes déjà vu-Erlebnis hat, weil diese Bemerkung bereits in der Review zu "The Oracle" Verwendung fand: Ein ähnliches Erlebnis hab ich auf "Lighting Up The Sky" mit diversen Riffs und Melodien ...

Damit will ich das Album oder die Idee, das Leben eines Mannes von der Geburt bis zum Tod lyrisch aufzuarbeiten, gar nicht schlecht machen. Das hat durchaus seinen Charme – genau wie einige Songs auf "Lighting Up The Sky". "Red White And Blue" krempelt schon mal die Ärmel hoch, stellt sich breitbeinig auf die Bühne und bringt Druck auf die Kessel.

Benötigt die Single "Surrender" bei mir einige Zeit, um wirklich im Gehörgang Fuß zu fassen, zündet "What About Me" quasi auf Anhieb. Das von der tragenden Melodie an Poisonblack erinnernde "Hells Not Dead" macht das Triple voll, und wenn man gerade in der Karre unterwegs ist, sorgt auch "Soul On Fire" für das Spiel mit dem Gaspedal.

Für die ruhigen, melancholischen Momente ist natürlich ebenfalls gesorgt. "Truth" ist eine schön Ballade, die mit den ganzen Streichern eventuell ein wenig schnulzt, gleichzeitig aber auch perfekt in jeden Hollywood Filmscore passen würde. Meinen Geschmack treffen Sully und Co. mit "Growing Old" jedoch mehr.

Dann wären da noch das swingende "Let's Go", das etwas zahnlos vor sich hinplätschert, und mit "Best Of Times" ein Song, bei dem man sich ernsthaft fragt, ob er nicht in gaaaaanz leichter Variation auf jedem bisherigen Godsmack-Album schon mal drauf war.

Wenn es tatsächlich das letzte Godsmack-Album werden sollte, kommt man als Fan vermutlich damit klar. Schließlich haben die Jungs ja wirklich genügend Hits geschrieben, und auf "Lighting Up The Sky" kommen immerhin zwei, drei weitere dazu.

Trackliste

  1. 1. You And I
  2. 2. Red White And Blue
  3. 3. Surrender
  4. 4. What About Me
  5. 5. Truth
  6. 6. Hell's Not Dead
  7. 7. Soul On Fire
  8. 8. Let's Go!
  9. 9. Best Of Times
  10. 10. Growing Old
  11. 11. Lighting Up The Sky

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4 Kommentare

  • Vor einem Jahr

    Super Hard Rock Album meiner Meinung nach. Gute Hooks, eingängige Riffs und teils starke Soli.

  • Vor einem Jahr

    Bis auf „Surrender“ leider sehr enttäuschend. Wie auch schon das Vorgängeralbum. Irgendwie hat man das Gefühl, dass man alles schon mal gehört hat, nur besser. Schade, wenn man bedenkt aus welchen guten Musikern die Band besteht. Vor allem Schlagzeuger Shannon Larkin. Wo ist denn die Kreativität hin, die Leidenschaft, der druckvolle Sound und Gesang, was mir einst so sehr an dieser Band gefallen hat. „Growing old“ trifft es leider am Besten.

  • Vor einem Jahr

    Langweiligm, belangslos und einfach nicht schön anzuhören. Dazu inhaltlich dämliches Fuck Yeah America Gedöhns. Vielleicht war letzteres schon früher da, konnte aber musikalisch übertüncht werden. No more.
    Sue hätten schon aufhören sollen

  • Vor einem Jahr

    Frage mich warum immer alles kuschliger werden muss… schade, dachte das rockt mal wieder richtig, aber nix da