laut.de-Kritik

Der perfekte Elektro-Soundtrack zur Halloween-Party.

Review von

Die Goja Moon Rocker haben zugeschlagen, dieses Mal richtig! Kann man sich vorstellen, Disco, Rock und augenzwinkernde NDW-Zitate mit trashigem Grusel und lyrischen Absurditäten zu mixen? GMJ tun das mit lässiger Selbstverständlichkeit, die charmant zwischen Selbstironie und Großspurigkeit pendelt.

Das erste Album "Elektronation" wirkte noch ein wenig unentschlossen, bisweilen arg an der Grenze zu gängigen Darkwave-Klischees. Jetzt aber: "Disco Dracula ist ein Hit. Da wackelt jeder mit!", verkünden die Wahlberliner vollmundig auf "Radio Hit". Nicht gelogen: Clever abgehangene Elektro-Arrangements mit ohrwurmiger Melodie und einer eher sprechend moderierenden als singenden Robovoice klingen zwar krude, ergeben als Cocktail jedoch eine unwiderstehliche Mischung. Die eigene Identität ist gefunden.

Cartoonhafte Gruselszenarien - von blutig bis absurd knuffig - geben einander die Klinke in die Hand. "Disco Dracula" hämmert als erhabener Dancefloor-Killer aus den Boxen. Der Vampirgraf rotiert bereits auf der Tanzfläche "Glitzerhose, steile Schuhe. Auf dem Floor ist er der Star." Dracula goes Disco Stu.

"Heavy Metal Computer" ist die originellste und textlich schrägste Oldschool-Kraftwerk-Hommage, die ich seit langem gehört habe. Der Hörer kann fast wahllos den Shuffle anmachen. Er landet fast immer in irgendeiner Comicstrip-artigen Sin City-Landschaft mit Studio 54-Einschlag.

Wer bei einem Splatter-Stampfer wie "Monstertruck" nicht zappelt, dem ist nicht mehr zu helfen. Sogar das elektrische Balladengewand steht den Grusel-Clubbern wie angegossen. Diese insgesamt sehr spezielle Mischung macht GJM zu retro-modernen Enkeln des großen Elektropioniers Tommi Stumpff.

Dennoch ist nicht alles eitel Sonnenschein. Ein Song wie "Bananasplit" erinnert so schmerzlich an alles, das man an den 80ern zurecht hasste. Auch das gesprochene Intro/Outro verliert schnell den humorigen Charme. Hier und da wünscht man sich eine knackige Gitarre, wie sie den Livesound untermalt.

Alles in allem liefern GJM aber ein Sammelsurium von Krachern ab, das jede Halloween-Party zum Siedepunkt treiben wird. Jeder, der auf junge wilde Elektrorocker à la Captain Capa oder Der Tante Renate steht, sollte getrost ein Ohr riskieren.

Trackliste

  1. 1. Es Regnet Metall In Hamburg
  2. 2. Minimale Totale
  3. 3. Radio Hit
  4. 4. Banana Split
  5. 5. Disco Dracula
  6. 6. Heavy Metal Computer
  7. 7. Mein Vampir
  8. 8. Hey Sugar
  9. 9. Vampire Party
  10. 10. Monstertruck
  11. 11. Jetzt Kommt Die Nacht
  12. 12. M.T.U.O.R.F.S.G.I.D.A.R.
  13. 13. Radio Hit
  14. 14. Heavy Metal Computer

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LAUT.DE-PORTRÄT Goja Moon Rockah

"Wir verehren die Bad Brains, tanzen aber auch zu Madonna" Wer solcherlei Gegensätze zusammenbringt, schürt Neugier und Erwartungen an die eigene Musik.

2 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    Tri a mo volorquam affecedicuptant. statum dic nobit paruntidetinam autrat? Epicur, suntibus render quaminprae Gratur, et id et ine borum set falesed illuptaterestantere eo omis essinatumerin init Epic pos non volum.

    Quantem aci saestrita cognis sae endiispicqua eatus volesset per luptansultam erum, dor, quid hondam na sum bon pe scautera dintur? Sopercitissetum tari praccedolec dium nantem quer volumus.

  • Vor 15 Jahren

    abk. für: goja moon rockah

    das ist natürlich nicht jedermanns sache.

    aber wenn du den sound und das elektro arrangement von hm computer mal mit der kraftwerkphase von mensch maschine bis computerwelt (hier zb pocket calculator) anhörst, dann ist das schon sehr, sehr ähnlich in der analog synthie-artigen machart.