laut.de-Kritik

Panteras verstorbener Gitarrist Dimebag lässt grüßen.

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Ok, eigentlich kann man dem Label keinen Vorwurf machen, dass sie versuchen, Grantig als was ganz Besonderes mit eigenem Sound und Stil zu verscherbeln. Fakt ist allerdings, dass die Jungs musikalisch immer noch deutlich auf den Spuren von Pantera wandeln und textlich einige Erinnerungen an Schweisser hervor rufen.

Trotzdem war schon das Debüt der jungen Band aus München ein richtig gutes Album, und dass die Jungs dazu in der Lage sind, innerhalb eines schlappen Jahres eine gleichwertigen Nachfolger abzuliefern, beweisen sie nun mit "Medizin". Vor allem die Texte von Gitarrist und Sänger Jonathan sind mit das Beste, was sich auf dem deutschsprachigen Markt so tummelt.

Bei den ersten Durchläufen kann es durchaus passieren, dass die Musik durch die guten bis verdammt starken Texte nahezu in den Hintergrund gerät. Dabei verdient die mindestens genauso viel Aufmerksamkeit, denn der titelgebende Opener ist eine richtig derbe, geile Nummer. Panteras verstorbener Gitarrist Dimebag lässt wie immer grüßen, doch ein paar Slayer-Zitate sind hier ebenfalls nicht fern.

Das nächste Highlight auf der Scheibe steht schon mit "24 Jahre" an. Der Song geht musikalisch sofort ins Ohr und der bärenstarke Text, welcher sich mit den Gräueltaten von Josef Fritzl befasst, passt sich dem an: "24 Jahre lang, ohne Licht. Vielleicht kann dir dein Gott verzeihn, ich kann es nicht!", singt Jonathan im Refrain und trifft damit den Nagel auf den Kopf. Genau diese Gedanken dürften jedem durch den Kopf geschossen sein, der sich mit dem Fall ein wenig beschäftigt hat.

Interessant ist auch die Ton Steine Scherben-Coverversion geworden, die Grantig mit "Warum Geht Es Mir So Dreckig" vorlegen. Ungewöhnlich genug, dass sich eine recht junge Truppe einen Song dieser Kult-Band aussucht, aber die Umsetzung kann sich wirklich hören lassen. Auch ein paar ruhigere Sachen haben Einzug auf die Scheibe gefunden, aber genau wie bei "Reflexion" vom Vorgänger haben auch "11 Minuten" und "Auf Wiedersehen" damit zu kämpfen, dass die Texte nicht immer so ganz flüssig wirken.

Auch wenn an vielen Stellen der Dimebag-Durchschlag nicht zu verheimlich ist, muss man den Jungs schon zugestehen, sich ein paar geile Licks und Riffs aus dem Ärmel geschüttelt zu haben. Da stehen Songs wie "Dein Paradies" oder "Wie Fühlt Sich Das An" bei weitem nicht allein da und ein Bluesrocker wie "Nur Für Dich" ist eh der Hammer. Wer sich von "So Muss Es Sein" angesprochen gefühlt hat, sollte sich "Medizin" auf keine Fall entgehen lassen.

Trackliste

  1. 1. Medizin
  2. 2. Dein Paradies
  3. 3. 24 Jahre
  4. 4. Warum Geht Es Mir So Dreckig
  5. 5. 11 Minuten
  6. 6. Guten Appetit
  7. 7. Du Bist Nicht Allein
  8. 8. Wie Fühlt Sich Das An
  9. 9. Nur Für Dich
  10. 10. Zwiespalt
  11. 11. Die Letzte Stadt
  12. 12. Auf Wiedersehen

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7 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    Musik ist eigtl sehr sehr geil...
    Leider kann ich die Stimme nicht länger als ein Lied lang ertragen. Kommt einfach nicht gut.
    Schade :(

  • Vor 15 Jahren

    Ja, an die Stimme musst ich mich auch anfangs gewöhnen, aber mittlerweile sgail^^ Ich latsch jetzt mal los und hol mir die Scheibe.

  • Vor 15 Jahren

    ich finde die stimme auch ehrlich gesagt äusserst fies ! weiss nicht warum, aber kanns mir echt mal gar nicht anhören.
    die riffs und die gitarrenarbeit, sowie das ganze rythmusspiel ist sehr cool.
    ab lied 5 kommt bei mir aber ehrlich gesagt auch extreme eintönigkeit auf.ein vergleich zu panterra ist für die fetten gitarren gerechtfertigt, der rest gefällt mir persönlich nicht !