laut.de-Kritik
Leckereien für Power Metal-Fans.
Review von Michael EdeleEinmal mehr bedaure ich es sehr, dass wir bei LAUT niemanden haben, der sein Herz dem Power Metal verschrieben hat. So fällt es mir auch bei Grave Digger relativ schwer, mit Lobeshymnen aufzuwarten, obwohl mir durchaus bewusst ist, dass mir mit "The Last Supper" ein recht gutes Album vorliegt.
Während andere Bands meist ziemlichen Wind machen, wenn sie sich an ein Konzeptalbum heranwagen, so hat man von Grave Digger in den letzten Jahren eigentlich nie was anderes erwartet. Chris Boltendahl und seine Jungs drehen den Spieß nun einfach um und überraschen viel eher mit einer Scheibe, der kein Konzept zu Grunde liegt, sondern einfach elf Songs plus Intro, die rocken sollen.
Diese Aufgabe haben sie zweifellos erfüllt, daran lässt sich nicht zweifeln. War der Vorgänger "Rheingold" noch schwer mit Chören vollgepackt und sehr hymnisch, so verlassen sich Grave Digger auf "The Last Supper" eher auf gewohnt nach vorne gehende, eingängige Songs (wenn wir von "Hundred Days" mal absehen, das mit seinen Triolen eh ein rotes Tuch für mich ist).
Mit Midtempo-Stampfern wie dem Titeltrack, dem treibenden "Grave In The No Man's Land", "Soul Savior" oder "The Night Before" dürften die Totengräber aber auch wirklich keinen Fan enttäuschen. Dazu kommen noch schnellere Nummern wie "Desert Rose", der wohl beste Track "Hell To Pay", "Black Widows" und etwas langsameres der Marke "Crucified".
Letztendlich muss man auch als Nichtfan dem Album seine Qualität zusprechen, auch wenn ich der abschließenden Ballade "Always And Eternally" so gut wie gar nichts abgewinnen kann. Musikalisch geht das ja noch in Ordnung, aber Chris hat seine Stärken definitiv woanders. Unabhängig davon sollte "The Last Supper" auf dem Einkaufszettel jedes Power Metal-Fans stehen, enttäuscht wird er hier kaum.
Noch keine Kommentare