laut.de-Kritik
Käpt'n Horns Abfeier-Liedgut kommt nach dem 8:0 gegen Saudi-Arabien gerade recht.
Review von Kai KoppAls ich früher noch aktiv an der Hohner-Orgel meine Tanzmusikqualitäten feil bot, waren diese abgedroschenen Gassenhauer der Garant für einen ausgelassen feiernden Mob. Nach mehreren Bieren und ein paar Kurzen wurde die Polonaise zum Höhepunkt der Hochzeitsfeier erklärt und schamlos jeder noch so tumbe Schlager mitgesungen.
Mit dabei "Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern", What Shall We Do With The Drunken Sailor?", "Junge, komm bald wieder" und all die anderen jahrzehntealten Verdächtigen. Guildo kramt diese Shanty-Perlen aus, dreht sie einmal durch den Comedy-Wolf und beweist dabei einen perfekten Riecher für garantiertes Abfeier-Liedgut.
Nach dem 8:0 gegen Saudi-Arabien kommt das gerade recht. Herr Horn liefert gerade noch rechtzeitig den Soundtrack zum Gelage, und legt noch eine Mitgröl-Garantie dazu. Die Brut hat also überlebt, wie neben dem Meister auch Dieter Thomas Kuhn und andere Nu-Schlager-Interpreten eindrucksvoll unter Beweis stell(t)en.
Übrigens: Unter musikalischen Gesichtspunkten ist "Der König der Möwen" mehr als fragwürdig, aber das interessiert angesichts des deutschen WM-Sieges natürlich nicht. Hauptsache Käpt'n Horn sorgt für gute Stimmung!
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