laut.de-Kritik
Die Münsteraner rocken zwingender denn je.
Review von Eberhard DoblerHaifischflossen auf dem Cover? Und die Platte heißt auch noch "Get In The Ring"? Dies mag pubertär wirken, dürfte aber eher ein Symbol für die Erfahrungen der H-Blockx in über zehn Jahren Music-Biz sein. Mit dem vierten Studioalbum bleiben sich die Münsteraner treu, arbeiten aber die Essenz des typischen H-Blockx-Sounds noch mehr heraus - und sind damit zwingender denn je.
"Get In The Ring" ist die logische Fortentwicklung von "Fly Eyes". Funkige Crossover-Nummern wechseln sich mit melodiösen Alternative-Metal-Songs ab. Erstklassige Gitarrenarbeit gibts mit "Don't Bring Me Down", das nette und rohe Parts verbindet. Henning bietet bei "All Season Love" gute Gesangs-Hooks. "Witnezz (R U Wit' Me???)" zitiert zwar RATM, pumpt aber genauso mächtig wie die Riffs der neuen Single "The Power (feat. Turbo B.)".
"Come Bad" ist ein zerhackte Funk-Metal-Nummer. Daneben gibts Punkiges ("You're The One"), Dancehall-Vibes mit Dr. Ring-Ding (die Cash-Coverversion "Ring Of Fire" verkaufte sich schon vergangenes Jahr zur Überraschung der Band glänzend) sowie Rap-Parts von Bruder/Kronstädter und Turbo B. (Snap). Die Riffs von "Lost My Mind" erinnern gar an die Pumpkins.
Besonders in puncto Songwriting und Gesang haben sich die H-Blockx weiter entwickelt. Die langjährige Banderfahrung zahlt sich hier aus. Dazu grooven schnörkellos die Drums, brettern die rotzigen Riffs und spielt der Bass auf den Punkt. Manches der fetten Produktion klingt zwar plakativ, die Platte transportiert aber eine ordentliche Portion Energie. Henning und Co. wollten sich aufs Wesentliche konzentrieren. Das ist ihnen gelungen.
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