laut.de-Kritik
CD Box-Set, das verdammt nach Abzocke riecht.
Review von Michael EdeleSollten es HIM wagen, in der nächsten Zeit eine Best-Of oder eine Live-Platte rauszubringen, sollte man Tante Valo mal kräftig in den schmachtenden Arsch treten! Was zu viel ist, ist zu viel. Wer es noch nicht geschafft hat, sich alle Singles einzeln zu kaufen, kann dies nämlich jetzt mit diesem schmucken Package nachholen.
Und die besondere Überraschung dabei: Es gibt die bisher unveröffentlichte Single "It's All Tears" gleich noch mit. Nur ist das bei weitem kein neuer Song, sondern schon auf der "Greatest Love Songs Vol. 666" drauf, wurde aber eben nicht als Single veröffentlicht. Wenn das mal kein Kaufanreiz ist ...
Aber da gibt es ja noch viel mehr. Wer kann schon ernsthaft von sich behaupten, ohne vier verschieden lange Versionen von "When Love And Death Embrace" überleben zu können. Genauso gut könnte man versuchen, ohne Gummistiefel durch die Sahara zu kommen.
Auch von "Pretending" braucht man drei Versionen ungefähr so sehr, wie ein Wurm 'ne Darmverkrümmung. Vor allem die "Cosmic Pope Jam Version" dürfte spannend sein, da unser polnisches Kirchenoberhaupt J.P. II meist eh den Eindruck macht, als ob er nur noch durch kosmische Sphären betet.
Erinnert mich irgendwie an meine erste Freundin, die ihre jeweiligen Lieblingssongs auch immer zwölf Mal hintereinander aufgenommen hat, bis mir das Gehirn geknuspert hat.
Ein Brüller vor dem Herrn verspricht die Thulsa Doom-Version von "Salt In Our Wounds" zu sein. Schließlich hörte auf diesen Namen der freundliche Herr, der im Streifen "Conan der Barbar" für die Ausrottung des gesamten Clans der Cymerer verantwortlich war.
Wie muss man sich das vorstellen? Nach zu häufigem Gebrauch gibt's 'ne Scheißfrisur, 'nen Gesichtsausdruck und ne Kombipackung Alka Seltzer im Scheitel?
Dass die Box mit rund 27 Euro wenigstens günstiger ist als der Erwerb der einzelnen Singles, ist der einzige Lichtblick. Ist ja bei einer solchen Abzock-Mentalität nicht selbstverständlich.
Noch keine Kommentare