laut.de-Kritik
Strobotaugliche Tracks aus einer digitalen Welt.
Review von Robert Zefic"I am your software, you are my soft war" trillert eine mädchenhafte Stimme synchron mit seichtem Elektro-Pop. Der gediegene Einstieg täuscht eine unschuldige Harmlosigkeit vor, doch dann gehts in die Vollen der Electro-Dance-Schiene. Wer die Worte Bum Bum chic Bum chic beherrscht, der darf gleich mitsingen zu den genretypischen Beats. Platzgumer nimmt mit "Software" einen Platz im Underground-Dance Himmel ein und sorgt mit strobotauglichen Tracks für die richtige Stimmung und eine digitale Wahrnehmung der Welt.
Dabei entfernt er sich jedoch nicht zu weit, so das der Bezug zum eigenen Körper immer erhalten bleibt. Mancher Song enthält Synthieklänge der Achtziger, allerdings in neuzeitlicher Aufmachung. Immer wieder schneidet er andere Musikrichtungen an, um sie dann diskret einzubinden. Dadurch entstehen Soul, R'n'B und Jungle behaftete Stücke wie "The Lions Jam", der von Hip Hop und Funk infiltrierte Song "TC 78" oder "Chebba", das den Sound des Orients in die technologisierte Welt holt. Die letzten drei Stücke erschaffen eine klassische computerisierte Spielzeug-Traumwelt für Erwachsene. Der melodische Gesang ist nicht mehr so stark vertreten wie bei "Miss Me". Er fehlt allerdings kaum dank vielen anderen Spielereien.
Im Vergleich zu letzteren Alben fällt "Software" aber eher poppig aus, ist daher eher für spezielle Tanzeinlagen oder zum Mixen geeignet. Beeindruckend ist die besondere Unaufdringlichkeit, mit der Platzgumer seine Vielseitigkeit präsentiert, so dass der Konsument der restlichen Musikwelt immer noch mit lächelnder Aufmerksamkeit begegnen kann.
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