laut.de-Kritik

Fett groovender Metal mit aggressiven Shouts.

Review von

Hellyeah als rein amerikanisches Phänomen zu bezeichnen, wäre mit Sicherheit zu kurz gegriffen. Dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Jungs vor allem in den USA abräumen und dort wohl deutlich mehr auf das Prädikat 'Supergroup' bauen können als hier in Europa.

Mit "Hellyeah" und "Stampede" haben die Texaner zwei gute bis starke Alben veröffentlicht und müssen nun mit "Band Of Brothers" am Ball bleiben. Sollte an sich kein sonderlich großes Problem sein, zumindest bei den Fans, die mit den ersten beiden Scheiben grundauf zufrieden waren und nichts anderes von Hellyeah erwarten.

In ihrem Gebiet sind Sänger Chad Grey und Co. nach wie vor eine Bank und wissen genau, wie man fett groovenden Metal mit aggressiven Shouts und diversem Klargesang kombiniert. Der Opener "War In Me" stimmt schon mal gut ein, und der folgende Titeltrack hält sowohl musikalisch als auch textlich die Flagge hoch. Dabei fällt auf, dass Chad relativ viel auf der Scheibe rumlabert. Das fängt im Opener an und setzt sich im Titeltrack verstärkt fort - und irgendwie nervt es.

Ob man diesen Eindruck auch ohne die gesprochenen Parts bekommen hätte? Jedenfalls hat man den Mann vor allem bei Mudvayne schon mit besseren Gesangsleistungen erlebt. Gleiches wage ich auch von den Kollegen Greg Tribbett und Tom Maxwell an den Gitarren zu behaupten.

"Drink Drank Drunk" wird bestimmt ein Hit, und "Bigger God" oder "Why Does It Always" sind absolut geile Songs, die richtig nach vorne treiben und mit exzellente Dynamik arbeiten. Allerdings haben sich auch ein paar nur mäßig inspirierte Knochen wie "Rage/Burn" oder "Call It Like I See It" auf das Album geschlichen.

Wirklich schlecht sind diese Nummern auch nicht, aber der Funke will einfach nicht überspringen, da es vor allem an Hooks oder einprägsamen Melodien mangelt. Die gibt es dafür in der Ballade "Between You And Nowhere". Als Sänger macht man dem guten Chad so schnell nichts vor.

Trackliste

  1. 1. War In Me
  2. 2. Band Of Brothers
  3. 3. Rage/Burn
  4. 4. Drink Drank Drunk
  5. 5. Bigger God
  6. 6. Between You And Nowhere
  7. 7. Call It Like I See It
  8. 8. Why Does It Always
  9. 9. WM Free
  10. 10. Dig Myself A Hole
  11. 11. What It Takes To Be Me

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