Hosh - " Hosh"

Man hat sie eventuell letztes Jahr als Vorgruppe von Liquido wahrgenommen, oder bei Vast und Therapy?. Oder man kennt sie, weil man letzthin im Radio dachte, ein neues Lied von Live zu hören. Live aus Pennsylvania, USA, versteht sich. Damit allerdings wird man Hosh nicht gerecht, denn wenn man sie aus einem der oben genannten Gründen kennt, dann weiß man auch, dass sie echt gute Musik machen!

Komisch, trotz der sicherlich nicht von der Hand zu weisenden Ähnlichkeit mit eben besagter Ami-Band hat mir Live nie sonderlich viel gegeben. Komisch, weil mich Hosh von Anfang an positiv überrascht haben. Alternativer Gitarren-Rock hatte in den 90ern seinen Höhepunkt, füllte weltweit Stadien. Abgelöst wurde dieser Sound, zumindest was den großen Hype angeht, durch diverse Crossover-Stile. Aber melodischer Rock ist nicht weg von der Bühne, und wenn einem auch nicht jede Kombo den nötigen Kick verschafft – Hosh schaffen genau das bei mir! Der selbstbetitelte Erstling der Fünf aus Dithmarschen erfindet beileibe nicht diese Musikrichtung neu. Aber was man zum Teil an Alternative Rock aus den Staaten zu hören bekommt, ich denke da z.B. an Collective Soul, erinnert eher an die Titelmusik vom Sandmännchen als an fetzige Rockmusik.

Dagegen hat der neue Hosh-Silberling einiges an Highlights zu bieten. "Marie", die erste Single und durchaus so was wie ein Hit, lief bei uns in den Clubs und in den Radiostationen schon rauf und runter. Andere Titel wie "Just A Lie" oder das erfrischend anders klingende "Corn-Mummy" stehen dem in nichts nach, man muss ihnen nur die schon so oft zitierte Chance geben.

Nach Blackmail sind Hosh für mich die zweite große Hoffnung am deutschen Alternative Rock-Himmel in diesem Jahr. Man muss nun wirklich nicht immer über den großen Teich schielen, um gute Musik zu hören. Es wäre ihnen also nur zu wünschen, dass in ein, zwei Jahren vielleicht sie als Headliner ganz vorne und ganz oben stehen. Das Potential dazu haben sie auf jedem Fall!