laut.de-Kritik

Mit blutleerem Synthie-Pop-Rock ins Fremdschäm-Nirwana.

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Wie Sklaven habe das Indica-Umfeld das taffe Beauty-Quintett in den vergangenen zwei Jahren schuften lassen, um wirklich alles aus den Mädels herauszuholen, heißt es. Das eröffnende "Mountain Made Of Stone" klingt allerdings erst einmal nicht nach sonderlich viel Plackerei. Seichtes Gefidel im Hintergrund und Standard-Flächen aus der Casio-Kombüse kämpfen mit dem schüchternen Gesang von Front-Elfe Jonsu um den Platz an der Mystic-Pop-Sonne. Erst gegen Ende rattern die ersten Gitarren aus den Boxen. Ein eher zwiespältiger Beginn.

Doch Besserung ist nicht in Sicht. Mit zunehmender Dauer verstricken sich die Verantwortlichen immer mehr in einem rosaroten Karaoke-Rock-Netz, aus dem es kein Entrinnen mehr zu geben scheint ("Uncovered", "A Definite Maybe"). Da hilft auch kein zwischenzeitliches Durchtreten des Gaspedals mehr, wenn sich uninspirierte Zweitliga-Harmonien mit halbgaren Rock-Pop-Synthie-Anleihen verbinden ("Goodbye To Berlin", "A Kid In The Playground").

Als hätten sich die No Angels bei der Teilnahme an einem Synthie-Rock-Singstar-Contest in viel zu enge Flodder-Jeans gezwängt, purzeln die fünf Finninnen von einem Belanglos-Desaster ins nächste. Mit blutleerem Rock'n'Roll für den Fernsehgarten ("Missing") und triefendem Zweisamkeits-Geseufze ("Hush Now Baby"), bei dem sich Jonsus zartes Stimmchen das ein ums andere Mal in Richtung Fremdschäm-Nirwana verabschiedet, bringen Indica höchstens das Blut von musikalisch orientierungslosen Schulabgängern in Wallung.

Der Albumtitel führt letztlich komplett in die Irre, denn das einzige, was hier scheint, ist die grelle Biene Maja-Garderobe der brünetten Sängerin auf dem Cover.

Trackliste

  1. 1. Mountain Made Of Stone
  2. 2. Uncovered
  3. 3. A Definite Maybe
  4. 4. Goodbye To Berlin
  5. 5. Run Run
  6. 6. Here And Now
  7. 7. Missing
  8. 8. Hush Now Baby
  9. 9. Behind The Walls
  10. 10. A Kid In The Playground
  11. 11. War Child
  12. 12. Humming Bird

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