laut.de-Kritik
Das Münchner Label setzt die Trends in Sachen House.
Review von Daniel StraubDas Münchner Label Compost hat sich seit seiner Gründung Mitte der 90er Jahre zu einer der besten Adressen für Downbeat, Drum'n'Bass, Jazz und allerlei Crossover-Projekte weltweit entwickelt. Beanfield und Trüby Trio sind die vielleicht bekanntesten Aushängeschilder des Labels.
2005 wurde die Compost Black Label-Reihe ins Leben gerufen. House, Electro und manchmal sogar Techno bereichern seither die stilistische Bandbreite von Compost. Der in London wohnhafte Plattendealer Jay Shepheard hat die aktuellen Releases von Compost Black nun auf einen Mix gepackt, den bislang dritten in der Labelgeschichte.
Die 14 Tracks von "Compost Black Label Series Vol. 3" geben einem einen guten Eindruck von Club-Verständnis, das man beim Münchner Label pflegt. Deep, housig, mit ein paar Referenzen an Soul, Jazz und Funk sowie Ausflügen in Richtung Electro sind die allermeisten Titel in der Compost Black Label-Serie.
Damit ist man mit dem Zeitgeist durchaus auf Augenhöhe. Deephouse feiert gerade seine Renaissance, Dub-Techno ist nach über zehn Jahren wieder gerne gehört und Ausflüge in die Disko sind seit Prins Thomas und Lindstrom ebenfalls wieder schwer in Mode. Die Tracks von "Compost Black Label Series Vol. 3" stehen den bekannten Vorbildern in nichts nach, auch wenn man große Namen hier vergebens sucht.
Das italienische Projekt Phreek Plus One mit seinen beiden diskoiden Tunes "Bikini" und "New York Dolls" gehört sicherlich zu den Entdeckungen der Labelschau. Genauso wie Jay Shepheard, der mit seinen beiden Top-Tracks "4NC", einem ultradeepen Acid-Schieber, sowie "Pipes N Sneakers", einer italo-angehauchten House-Nummer, vertreten ist. Großartiges Futter für jeden Auftritt im Club.
Ein weiterer absoluter Top-Track kommt vom holländischen Projekt TJ Kong & Nuno Dios Santos, mit House-Legende Robert Owens an den Vocals. "Merging" nennt sich das rund zehnminütige Stück, das im Original schon ganz gut ist, aber erst im "Wild Glitch Dub" sein volles Potenzial entfaltet. Deep, progressive und überreich an Ideen erfindet sich "Merging" immer wieder auf Neue.
Schon allein der genannten Tracks wegen lohnt es sich, in die "Compost Black Label Series Vol. 3" reinzuhören. Tracks von Matt Flores, Minus 8 und Motor City Drum Ensemble runden die gelungene Auswahl ab.
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