laut.de-Kritik
Starke Stimme, seichtes Songwriting.
Review von Kerstin KratochwillMitbegründerin der US-Indiepop-Darlinge Rilo Kiley und Schauspielerin in Serien wie Roseanne oder Golden Girls: Jenny Lewis ist durchaus ein All-American-Girl und auf dem Cover von "On The Line" posiert sie mit tief ausgeschnittenem Dekoletté im golden-blauen Retro-Kleidchen.
Bereits 2014 wählte sie für "The Voyager" ein ähnliches Cover-Motiv, zeigte sich ebenfalls kopflos und mit goldener Namenskette. Beide Designs erinnern ein wenig an das Vintage-Image, mit dem sich auch Lana Del Rey gerne umgibt. Auch musikalisch und textlich wandelt Lewis auf Lanas Pfaden, wenn sich zu intimen Geständnissen diverse ikonisch-popkulturelle Referenzen gesellen, etwa zu Rambo und Candy Crush oder zur bekannten Marken wie "Red Bull & Hennessy".
"Smoking Marlboro Cigarattes", singt sie im Eingangstrack "Heads Gonna Roll", der schläfrig wie ein schwüler Nachmittag in einer Country-Bar und mit Ringo Starr am Schlagzeug alles Kommende ankündigt: Zwischen Vintage-Americana und Country light entfaltet "On The Line" eine Jukebox-Playlist voller 70s-Sound, mal bluesig, folkig, dann wieder poppig.
Produziert wurde die Scheibe übrigens von Beck und Ryan Adams, der in jüngster Zeit unrühmliche Schlagzeilen wegen sexuellem Fehlverhalten machte. Auch Lewis äußerte sich dazu und bezeichnete ihre Zusammenarbeit als stets professionell. Dennoch solidarisierte sie sich mit den betroffenen Frauen. Und dass sie eine starke Stimme unter allen aktuellen Songwriterinnen ist, zeigt sich nicht nur in ihrer Haltung, sondern auch im wahrsten Sinne.
Ihre Stimme klingt auf dem vierten Soloalbum mal brüchig wie Stevie Nicks, mal melancholisch wie Dusty Springfield, mal verspielt wie Kate Bush oder auch mal poppig wie Susanna Hoffs von den Bangles. Leider halten die Songs nicht ganz mit dieser charmanten Vielfalt in Stimme und Storytelling mit, denn zu oft verliert sich die lässige Verspieltheit in vorbeiplätschernden Melodien.
6 Kommentare mit einer Antwort
Die Vinyl verkauft sich bestimmt gut.
Läuft mit der Gleichbehandlung von Frauen. Sieht man am Cover.
I am a simple man, I see tits, I buy LP.
Ziel erreicht, Frau Lewis!
geile tittyn die frau hat
Einzig relevante Frage im Jahr 2019:
wer verklagt jetzt wen für das Cover?
Ihr habt alle keine Ahnung.
Das ist Mammalian Empowerment.