laut.de-Kritik

Breakbeats für die Mieze des Chili Peppers-Gitarristen.

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Maya wich John Frusciante 15 Jahre lang nicht von der Seite. Nun ist dieser wichtige Wegbegleiter im Leben des Chili Peppers-Gitarristen tot. "Sie liebte Musik", schreibt der New Yorker auf seiner Bandcamp-Seite. Deshalb widme er ihr sein elftes Studioalbum. Maya war John Frusciantes Katze.

Unangenehme Texte über die Liebe zum Haustier muss niemand befürchten. Frusciante schlägt in die gleiche Kerbe wie mit seinem Soloprojekt Trickfinger und setzt komplett auf Instrumentalmusik. Doch statt EDM und Acid House frönt er Breakbeats, zu denen B-Girls und B-Boys Pirouetten schlagen werden. Auf Gitarren verzichtet er dabei komplett.

"Give me a motherfucking breakbeat", fordert ein Vocalsample im Opener "Brand E". Was folgt ist genau das: Schnörkellose Tanzmusik, die auch im Abspann von "Style Wars" laufen könnte. Doch "Brand E" zeigt, dass Frusciante mit seinem Ansatz nicht nur auf den Dancefloor schielt. Die melancholischen Synthies versprühen emotionale Tiefe in einem Genre, das sich eigentlich durch bewegte Hüften definiert.

Doch auch wenn es Frusciante noch so angestrengt versucht, die Drums stehen im Mittelpunkt. Der Musiker vertuscht es in keiner der 40 Minuten. In "Usbrup Pensul" zerhackt er den Beat, bis kein Muster mehr zu erkennen ist. "Pleasure Explanation" startet mit harten Schlägen, die in der Liedmitte weich wie Kissen werden. Einen dumpfen Filter legt Frusciante auf das Schlagzeug in "Reach Out" und erzeugt so eine entspannt dubbige Atmosphäre.

Ob dezente Piano-Loops, trockene Bässe und einfache Melodien aus dem Synthesizer oder kurze Vocalschipsel – alles, was um die Drums herum passiert, bleibt minimalistisch. Für das musikalisch limitierte Genre klingt die Platte trotzdem wie Mozart. Nischenmusik bleibt es dennoch. Wer "Maya" eine Chance gibt, braucht nicht nur gute Kopfhörer, sondern auch polierte Tanzschuhe.

Trackliste

  1. 1. Brand E
  2. 2. Usburp Pensul
  3. 3. Flying
  4. 4. Pleasure Explanation
  5. 5. Blind Aim
  6. 6. Reach Out
  7. 7. Amethblowl
  8. 8. Zillion
  9. 9. Anja Motherless

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