laut.de-Kritik

Liebevoller Schrammel-Pop mitten in der Spielothek.

Review von

Auf diese Band wird man alleine des Namens wegen aufmerksam. John Wayne Shot Me kommen nicht etwa aus dem Wilden Westen, sondern aus den schönen Niederlande. Ihr zweites Album "The Purple Hearted Youth Club" ist eine erfrischende, sonnige Lofi- Pop-Elektronik-Mischung, in der alles erlaubt ist. Da wird das Prachtstück auch gerne mal mit Banjo, Secondhand Korg-Keyboard und Melodika aufgepeppt.

Neben schießwütigen Cowboys scheint sich ihre Vorliebe besonders auf Monster, Roboter und auffälligen Raffinessen aus der Technikwelt zu konzentrieren. Eine farbenfrohe Inspiration aus der wunderbaren Welt von Science Fiction-Schwerkraft, Cartoon-Klassikern und diversen Videospielen.

"The Purple Hearted Youth Club" lädt herzlich ein in das verspielte Zuhause von Thijs, Merijn, Geert und Marieke. In ihren neunzehn Trash-Titeln ist man erst mal gefangen und will auch gar nicht mehr hinaus. Schrullige Komposition, die manchmal nach einem ollen Atari-Spiel mit harmonischen Gitarren und wunderschönen, teils schrägen Jungs und Mädchen-Gesangsparts klingt. Oder stellt euch einfach vor They Might Be Giants, Lou Barlow, Schwervon, Herman Düne oder Moldy Peaches setzen sich mit ihren Instrumenten mitten in eine Spielothek und vermischen ihren schrammeligen Folk-Gitarrenrock mit der dezenten Geräuschkulisse diverser Automaten. Wunderbar.

Den größten Cowboyhut trägt Thijs van den Broek. Er ist vorwiegend für das ironische Songwriting verantwortlich, dessen kreative Titel alleine bereits Vergnügen bereiten. Inspiriert haben ihn mit Sicherheit auch die größten musikalischen Helden der Band, Jonathan Richman und Daniel Johnson.

Ihren sehr breit gefächerten Musikgeschmack hörte man bereits 2004 auf der erschienenen EP "Let Sleeping Monsters Sleep". Bis auf den Albumtitel sind hier alle Songs gecovert. Und da reicht das Repertoire vom Electric Light Orchestra über Napalm Death bis Destiny's Child. Großartig!

Die Anti-Folk Szene scheint auch in den Niederlanden bekannt zu sein; zumindest wird Frau Dawson nicht nur namentlich im Booklet erwähnt. Dem Stück "Building Robots" verlieh sie ihre unverkennbare heisere Stimme. Ihr Part wurde Backstage nach einem Konzert in Lille aufgenommen.

Dann wird es wohl im Herbst zu einem glücklichen Wiedersehen kommen. John Wayne Shot Me bereisen Deutschland und schauen im Oktober auch bei der fünften "Wir sind Fucking Independent Festival"-Ausgabe in Köln vorbei. Die neuen Indie-Könige sind geboren und heißen, noch mal zum Mitschreiben, JOHN WAYNE SHOT ME. Also, nicht verpassen!

Trackliste

  1. 1. Intercontinental Machines
  2. 2. The Purple Hearted Youth Club
  3. 3. The Rise Of Incorporated Modular Technology
  4. 4. Speakers Are Microphones
  5. 5. A Price, A Head And Chinese Food
  6. 6. The Tentacle Song
  7. 7. Do As Dan Did
  8. 8. Let Sleeping Monsters Sleep
  9. 9. Buiding Robots
  10. 10. A Song About Fishing
  11. 11. To Watch The Vultures And Think Of Komarov
  12. 12. Mr. 3 + His Alphabet Of Vitamins
  13. 13. CTRL Alt Del
  14. 14. Autopilot Collisions
  15. 15. Wubbo Ockels (Think Big) Global Intergalactic
  16. 16. Introducing The Mechanical Reindeer
  17. 17. When The Vampires Come
  18. 18. Ammerzoden
  19. 19. The Purple Hearted Enzo

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