laut.de-Kritik

Starke Scheibe für Liebhaber der härteren Gangart.

Review von

Seit Kalmah nach ihren recht kurzen Gastspielt bei Century Media raus sind, hab ich die Finnen ein wenig aus den Augen verloren. Der letzte akustische Kontakt liegt somit bereits sieben Jahre zurück, doch wenn ich mir "12 Gauge" so anhöre, fällt mir relativ schnell wieder ein, was auch an "Swampsong" gut war.

Auch mit dem fünften Album bewegen sich Kalmah irgendwo in der Schnittmenge aus Children Of Bodom und Norther. Während die Kiddies aber deutlich mehr Wert auf technisches Gedudel legen und Norther sich auf der letzten Scheibe sämtliche Ecken und Kanten haben platt bügeln lassen, gehen Kalmah roher und rockiger zu Werke. Der Thrash-Einschlag und gelegentliche Ausflüge in den Black Metal sorgen für eine angenehme Abwechslung.

Das Einstiegsdoppel "Rust Never Sleeps" und "One Of Fail" spielen mit leicht folkigen Elementen, die vor allem vom Keyboard und den mehrstimmigen Gesängen herrühren. Darauf könnte man meiner Meinung auch weitgehend verzichten, aber bei Finnen gehört so was wohl einfach mit dazu. Allerdings weichen diese Zutaten nach "Bullets Are Blind" immer weiter in den Hintergrund und die Skandinavier konzentrieren sich darauf, fett zu rocken und zu thrashen.

Die eine oder andere epische Melodie schleicht sich dennoch immer wieder gern ein, was durchaus den Reiz der Scheibe ausmacht. Vor allem, wenn sie sonst relativ straight nach vorne rocken wie bei "Godeye" oder dem Titeltrack.

"12 Gauge" ist also eine wirklich starke Scheibe für Liebhaber der härteren Gangart. Im Vergleich zu den etablierten Acts geht man noch eine Spur roher zu Sache, was den Reiz definitiv ausmacht. Was jetzt noch fehlt, ist eine anständige Tour durch Europa.

Trackliste

  1. 1. Rust Never Seeps
  2. 2. One Of Fail
  3. 3. Bullets Are Blind
  4. 4. Swampwar
  5. 5. Better Not To Tell
  6. 6. Hook The Monster
  7. 7. Godeye
  8. 8. 12 Gauge
  9. 9. Sacramentum

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