laut.de-Kritik

Der triste Herbst wird zum gemütlich melancholischen Erlebnis.

Review von

Durchaus ein interessanter Ansatz: Wo manche mit einem Remix des Vorgängeralbums ankommen, legen Katatonia eine akustische Aufarbeitung ihrer 2012er-Platte "Dead End Kings" vor. Eine gute Idee, auch wenn diese nicht gerade ein Metalkracher war. Bringt das überhaupt was?

Tut es. Klar, vom Metal haben sich Katatonia komplett verabschiedet, daran konnte man sich schon lange gewöhnen. Nun wurden wirklich alle verzerrten Gitarren und Drums verbannt - und der Grundstein für einen Akustikabend gelegt.

Natürlich lässt sich jetzt darüber lamentieren, dass es weder was Neues, noch was Metallisches zu hören gibt. Aber warum sollte man? Scheinbar orientieren sich eh viele der älteren schwedischen Bands an Klängen abseits des Metals. Weshalb also jammern, wenn das Ergebnis jeden tristen Herbstmorgen zu einem gemütlich melancholischen Erlebnis werden lässt?

Natürlich bleibt die Gefahr einer Depression bestehen: Gerade die oft abrupten Enden, die einen mit leeren Händen und leichter Verzweiflung zurücklassen, sind kleine große Momente. Und wenn es einfach unglaublich schöne Songs wie "The Racing Heart" oder "Lethean" gibt, verzeihe ich auch eine etwas unrunde Nummer wie "Buildings".

Bei aller Liebe muss dennoch die Frage erlaubt sein, warum es dieses Akustikalbum nicht schon als Bonus-CD für "Dead End Kings" gab? Und was das Coverartwork angeht, bekleckert sich hier auch keiner mit Ruhm. Travis Smith hin oder her.

Trackliste

  1. 1. The Parting
  2. 2. The One You Are Looking For Is Not Here
  3. 3. Hypnone
  4. 4. The Racing Heart
  5. 5. Buildings
  6. 6. Leech
  7. 7. Ambitions
  8. 8. Undo You
  9. 9. Lethean
  10. 10. First Prayer
  11. 11. Dead Letters

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