laut.de-Kritik
Musik, die auf Samtpfötchen geht.
Review von Irina BrüningDen schlichten Titel "Album No. 8" trägt Katie Meluas neueste Sammlung. Einerseits praktisch, wenn man den Überblick über die bisherigen Werke der 36-Jährigen verloren hat, andererseits fragt man sich, ob den Sängerinnen in letzter Zeit nichts mehr einfällt. Schließlich hat Melanie C ihr aktuelles Album ebenso schlicht nach sich selbst benannt.
Musikalisch abwechslungsreich kommt Katie Meluas frische Scheibe auch nicht gerade daher, was aber nicht viel ausmacht, da die Stücke allesamt sehr angenehm zu hören sind. Die Singstimme deutet allenfalls in "Your Longing Is Gone" ein paar Spitzen an und klingt ansonsten eher zart. Dass die Sängerin auch anders kann, hat sie einst auf "Piece by Piece" mit "Spider's Web" gezeigt. Hier setzt sie nun nicht auf Power, sondern auf Sanftmut und Zurückhaltung. Unsere Ohren werden weich gebettet, die Streicherarrangements erinnern gelegentlich an Filmmusik. Das passt zu Songs wie "Maybe I Dreamt It" - das geschilderte Erlebnis war so wundervoll, dass es vielleicht gar nicht echt war. Eine vom lyrischen Ich angesprochene Person hat ihm schöne Dinge gezeigt, eine ähnliche Situation schildert auch "Joy". Mehrere Songs erzählen Geschichten in der Vergangenheitsform, wobei es sich im Falle von "English Manner" eher um eine Gruselgeschichte handelt. Das wiederkehrende "He loves me" verkündet Unheil, wie der Ruf einer Eule.
Die britische Sängerin mit georgischen Wurzeln wurde ja schon mit so einigen Kolleginnen verglichen. Beim Hören von Nummer acht drängt sich der Gedanke an Melody Gardot und Stacey Kent auf, wobei diese beiden doch ein wenig mehr jazzen. Dass Katie Melua das auch kann, zeigt sie diesmal am ehesten auf "Voices In the Night" mit Trommeln, Flöte und Saxophon (und Streichern, auch hier wieder).
Insgesamt hält sie sich vornehm zurück. Die Musik hat etwas Katzenhaftes an sich, sie geht auf Samtpfötchen und bleibt die ganze Zeit über irgendwie geheimnisvoll. Das Hörgefühl ist weich, aber nicht warm, ein wenig Stolz und Reserviertheit ist auch dabei. Vielleicht möchte man die Scheibe aber gerade deswegen mehr als einmal hören - in der Hoffnung, dem Geheimnis etwas näher zu kommen.
6 Kommentare mit 16 Antworten
Ist das nicht die, die kürzlich von Cardi B gefeaturet wurde?
Katie Melua feat.Cardi B ist ungefähr so wahrscheinlich wie Amy Macdonald feat.Nicki Minaj....
Kurz:Nö.
Oder wie Craze ft. Steve Meuri
Also die höre ich schon rauf- und runter! Guilty pleasure.
"Ist das nicht die, ...?" bedeutet übersetzt "Es gibt zwar Google, Bing und Co., aber ich stelle mich lieber dumm und hoffe das kommt cool rüber.".
Sorry, nein. Kommt nicht cool rüber, kommt einfach nur dumm rüber.
Treffende Analyse zu quasi jedem Ragism Post.
Laut braucht unbedingt einen bunt flackernden Ironieframe für Theory9!
Auch wenn es denn tatsächlich ironisch gemeint war, was dir eh niemand glaubt, dann wirkt es immer noch dumm.
...und bevor du noch mit Humor, Scherz, Satire oder sonstigem ankommst, auch dafür wäre es schlecht.
So leid es mir tut, es ist, egal ob ernst gemeint oder humoristisch ironisch gedacht, einfach nur dümmlich.
Du kriegst einfach nicht genug, was? Wollen wir den ganzen Quatsch nicht einfach überspringen und uns ein Hotelzimmer nehmen?
Der Herr 9 ist unerbittlich. Für laut etwas zu ernst und genau.
Sehr schöne Musik von Katie Melua.
Die Dame hat Stil. Einfach schöne Popmusik, die sie da macht. Darf auch einfach mal sein.
Jap, finde ich auch. Und eine sehr schöne sanfte Stimme. Höre immernoch gerne 9 Million Bicycles:
https://www.youtube.com/watch?v=eHQG6-DojVw
Hach, wie schön.
Ich muss mich auch outen. Perfekt zum Wandern und in der Gegen rumgucken.
Nun auch komplett durchgehört:
Nicht ihr bestes Werk, aber unter 3 Sterne halte ich für unmöglich.
Gut gemachte, aber für meinen Geschmack meist doch etwas zu langweilige Popmusik. Persönliche Wertung: 3/5
Ich verwechsle die immer mit Norah Jones. Frage mich, woran das liegt.
Ich verwechsle Der Schwinger immer mit Ragizzle. Frag mich, woran das liegt
Das frage ich mich auch.
Werd ich mir sicherlich die Tage mal anhören. Ihr "In Winter" Album lief damals rauf und runter bei mir, hatte mich total umgehauen und passte perfekt zur Jahreszeit. Wäre schön, würde es dieses Jahr wieder so sein..