laut.de-Kritik
In bedrohlicher Nähe von Göttern wie Tool.
Review von Michael EdeleFranzosen sind doch immer für eine Überraschung gut: Zwar tauchen so nach und nach immer mehr interessante Bands aus der französischen Metal- und Alternative-Szene auf, doch Klone stechen mit ihrem Sound nun wirklich aus allem heraus.
Bereits auf dem Vorgänger "All Seeing Eye" kam die Experimentierfreude der Band gut zum Vorschein. Ihr volles Potenzial schöpfen sie allerdings erst mit dem neuen Album aus, mit dem Klone in bedrohliche Nähe zu Göttern wie Tool rücken.
Entsprechend muss man sich den vollen Zugang erst erarbeiten, auch wenn einzelne Songs bereits nach dem ersten Durchlauf ihre Qualität andeuten. Vor allem Sänger Yann Ligner sorgt mit seiner variablen Stimme für den großen Pluspunkt und lässt einen Maynard James Keenan für meinen Geschmack sogar links liegen.
Die entsprechende Untermalung liefern ihm seine Bandkollegen mit breiten Gitarrenwänden, komplexen Drumpatterns, immer wieder hervorstechenden Bassläufen und nie zu aufdringlichem, wenn auch hin und wieder nervendem Saxophon-Einsatz.
Zwar verbraten, wie im ansonsten sehr genialen "Give Up The Rest", Klone auch mal ein paar etwas wirre, abstrakte Ideen. Doch letztendlich entfalten sich die Songs nach und nach zu einem großen, suchtgefährdenden Ganzen. Dafür sprechen schon das über weite Strecken ruhige "Immaculate Desire" oder das leichtfüßige "Danse Macabre".
Wenn selbst einer wie ich, der bei der bloßen Erwähnung des Namens Björk sonst schon Ausschlag bekommt, auf einmal sogar "Army Of Me" als hörenswert bezeichnet, dann will das schon was heißen!
5 Kommentare
ich meine auf vampster wurde auch tool als referenz genannt. sehr interessant. da es bis zum neuen tool album ja sicher noch dauern wird, werd ich klone mal antesten.
Reinhören bei MySpace sagt mir: Kaufen. Klingt wie Tool für Tage, an denen man sein Hirn lieb hat. Mal schauen, wie das auf Albumlänge tönt.
Klingt musikalisch ganz gut, aber der Vergleich zu MJK ist meiner Meinung nach daneben. Zumindest im verlinkten Video ist der Mann ein ganz ordentlicher Shouter aber kein Sänger. Von variabler Stimme ist da nicht viel zu hören. Ich empfehle in dem Zusammenhang nochmal, Tools Pushit in der Salival-Fassung zu hören und Songs wie Orestes von APC nicht zu vergessen.
Werd mir Klone aber trotzdem mal geben, denk ich.
nach erstem check finde ich, dass vor allem der drummer wohl ein tool-fan ist
ansonsten finde ich auch, dass vor allem aufgrund des sängers keine allzu große ähnlichkeit besteht, ist für mich auch nicht so düster wie tool
Ich habe es mir mittlerweile zugelegt und nach den ersten Durchgängen gefällt es mir gut. Der Prog-Anteil ist insgesamt ziemlich zurückgefahren aber dennoch ein sehr gutes Rockalbum mit ein paar Schnörkeln.