laut.de-Kritik
Die Urväter der Nu Metal-Suppe laufen beinahe zu alter Form auf.
Review von Michael EdeleTja, wenn es darum geht zu behaupten, dass das nächste Album back to the roots gehen soll, sind Korn exakt das, was wir 2010 nicht mehr werden: Weltmeister. Jonathan Davis hat derartiges auch schon zu "See You On The Other Side" von sich gegeben. Sonderlich viel kann man auf die Äußerungen des immer noch vor sich hin leidenden Millionärs also kaum geben.
Um den Anspruch an sich selbst doch irgendwie umzusetzen, haben sich Korn für "Remember Who You Are" die Dienste von Ross Robinson gesichert, der den guten Jonathan im Studio laut Aussagen des Fronters ganz schön rangenommen hat. Daher wohl auch manch jammervolle Gesang auf der Scheibe, vor allem am Ende von "Holding All These Lies" (flennt der da wirklich?). Wobei er im sonst ganz ordentlichen Opener "Oildale (Leave Me Alone)" stimmlich auch schon ziemlich am Vibrieren ist ...
Fans der Band werden sich dran gewöhnt haben, bestenfalls sogar drauf stehen. Jedenfalls legen Klampfer Munky, Basser Fieldy und Drummer Ray Luzier auf "Korn III" manch wirklich gute Vorlage. Und die finden sich, vom fett groovenden "Move On" mal abgesehen, weitgehend im zweiten Teil der Scheibe. So muss man sich mit "Lead The Parade" noch durch ziemlich abgedrehten Scheiß kämpfen, ehe mit "Let The Guilt Go" einer der stärksten und eingängigsten Songs kommt.
Im reduzierten "The Past" macht auch Jonathan eine richtig gute Figur und glänzt mit tollen Melodien, bei denen er (vom kurzen Mittelteil mal abgesehen) auch nicht den Jammerlappen raushängt. Es hat auch dank der trockenen, erdigen Produktion den Eindruck, als könnten Korn die Kurve noch mal bekommen und dem Absturz in die Belanglosigkeit entgegen wirken.
"Korn III - Remember Who You Are" hat die richtigen Ansätze und ein paar gute Songs, mit denen die Urväter der Nu Metal-Suppe stellenweise beinahe zu alter Form auflaufen. Warum Ross Robinson es aber nicht geschafft hat, dem markanten Bassspiel von Fieldy durchgehend den prominenten Platz einzuräumen, den es verdient, bleibt mir ein Rätsel.
57 Kommentare
4/5 für mich. Wer ältere Korn-Scheiben mochte, dem wird diese wahrscheinlich auch gefallen.
Zum Gesang - tja Jonathan versetzt sich emotional halt wirklich in das, was er in seinen Lyriks beschreibt - am besten mal die Deuce DVD schauen (das Video wo sie Life Is Peachy, speziell "Kill You" aufnehmen...)
Auf jeden Fall das beste Korn-Album, seit dem Abgang von Head!
Anspieltipps: Pop A Pill, Fear Is A Place To Live und Never Around
Da wird ja die "Wiedergeburt" des Nu-Metals wieder eingeleitet,heißt es in den Medien.Limp Bizkit wollen ja auch wieder To The Roots,naja Korn und Limp Bizkit haben den gewissen Kultstatus,das sie damit auch viele CDs verkaufen werden.Zum Album selber,mir etwas zu stumpf,wobei einige darauf ja stehn werden("eh geil eh,klingt voll wie das dritte album von denen eh,voll oldschool eh").Mir etwas zu monoton.Sie sind eine Alternative-Band,und da ist es üblich das man experimentel an die Musik rangeht,darum sehr enttäuschend für mich )=
werd ich mir mal anhören, aber nach issues hat mir nix mehr von korn gefallen.
klar dass da der Edele die Wertung runterschraubt. KoRn sind ja auch kein Harmetal
Dieser Kommentar wurde vor 4 Jahren durch den Autor entfernt.
Nachdem ich viel negative Kritik für dieser Platte gelesen habe, muss ich sagen, dass es seit "Untouchables" die Beste damals gewesen ist. Vor allem "See you on the other side" + "Untitled" waren wirklich für koRn-Fans unzumutbar. Es sind echt einige sehr gute Highlights dabei (z.B. "Let the guilt go", "the past", "lead the parade" und "fear is a place to live"), die ich auch heute noch sehr gerne höre. Lässt man den Ausrutscher "Path of Mülltality" mal außen vor, ging die Kurve damals schon leicht nach oben. Ich mag das Album - auch wenn es sehr ambivalent ist. 3 Sterne von mir, knapp an den 4 gescheitert.