laut.de-Kritik
Mit ein bisschen "Mehr" von allem ins Walhalla des Rock'n'Roll.
Review von Amelie KöpplNach einem Debüt, das nicht nur in tiefschwarzen Metalgefilden hohe Moshwellen hervorrief, folgt nun die Nummer zwei. Erste Twitternachrichten bestätigen vorab: "All I can say is, this album is going to fuck the first album in the ass. Hard."
Vom Opener "Apenbaring" bis zur Hymne "Kvelertak" am Schluss bleiben die sechs Norweger ihrem Stil treu, sich in sämtlichen Spielarten des Metal und Rock auszutoben. Doch dazwischen steckt noch ein Stückchen mehr Melodie und Hingabe zu den kleinen Dingen, als es auf den ersten Blick scheint. Bestes Beispiel dafür ist "Bruane Brenn". Mit klassisch angehauchten Soli im Mittelpart und enthusiastisch mitgröhlbarem Refrain markiert die erste Singleauskopplung ihr Revier.
Kein Wunder, schließlich verabschieden sich Kvelertak endgültig vom Partyimage des Vorgängers. Aus Turbonegro werden Thin Lizzy. Gnadenloses Draufhauen entwickelt sich zu musikalischer Rafinesse. Songs wie "Spring Fra Livet" treiben mit ordentlich Blastpauken die Erwartungen hoch. "Trepan" erfüllt diese wo es nur geht: aggressive Stimmung, straighter Basslauf und lässige Griffe in die Gitarre. Spätestens hier klingt die neugewonnene Erfahung des Sextetts nach dem ersten Höhenflug deutlich durch.
Ähnlich neue Wege beschreitet "Evig Vandrar". An die Stelle nordischer Mythologie zum Anfassen tritt hier melodische Düsterheit. Lautes Gestampfe gehört zu diesem Song genauso wie der feine akustische Schluss, der nahtlos in "Snilepisk" überleitet. So putzig dieses Wort auch klingt, hier gibts aufs Maul. Dreckige Punkattitüde trifft auf rollende Blastbeats, was einal mehr die Vielseitigkeit von Kvelertak unterstreicht.
Sogar ein paar psychedelisch angehauchte Stücke Krach sind auf "Meir" zu finden. Das knapp siebenminütige "Nekrokosmos" präsentiert intensivere Soli, langgezogene Classic-Rock-Passagen und am Ende sogar noch dramatisch abfallende Melodien. Gut, dass "Undertro" sofort mit grollendem Gesang und lauernden Riffs dagegen hält und das speedmetallastige "Manelyst" mit ordentlich Schubkraft den Spaßfaktor erhöht.
Zu guter letzt fetzt das achtminütige Monster namens "Tordenbrak" durch die Gehörgänge. Hier bestätigt sich, was Kvelertak sich mir dem zweiten Album vorgenommen haben: "Meir". Noch mehr Lautstärke, noch mehr musikalische Bandbreite, noch mehr Rock'n'Roll.
9 Kommentare
Nen Fünni! Wird konsumiert.
Geilo!
Fein, fein, fein.
Gelegentlich ist der Black Metal-Anteil ein wenig größer, aber im Großen und Ganzen ziemlich geil, ohne Ausnahme. Das Debüt ist auch sehr zu empfehlen, beide Alben sind auch genial produziert, perfekter Schlagzeugsound.
John Dyer Baizley Covers stehen für saubere Musik. Höre mir seit zwei Wochen nur das Intronaut-Teil an und das hier dürfte auch punkten. Mehr Fokus auf derartige Musik kann man sich hier nur wünschen! Kein Döddel-Trash-Metal und Wurstbrot-Hard-Rock!
naja. die kritik ließt sich bombe. hört mans, denkt man, billy talent die auf turbonegro machen und nun nen blackmetal schlagzeuger haben. produktion ist kacke.