laut.de-Kritik

Zwischen R.E.M. und Evanescence.

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Eine italienische Band knackt den US-Markt knackt, das kommt nicht alle Tage vor. Lacuna Coil haben das geschafft, und sind dort spätestens seit "Shallow Life" eine richtig große Nummer. Keine Frage also, dass für "Dark Adrenaline" wieder Produzent Don Gilmore an die Regler musste.

Nichts wollte man diesmal dem Zufall überlassen: Immerhin geht es darum, sich in den Staaten endgültig zu etablieren - eingängige Songs, große Melodien und wenig Kanten. Kann man machen, schließlich bleibt ein guter Song ein guter Song. Und als italienische Truppe mit leichter Balalaika in den Opener "Trip The Darkness" einsteigen, ist schon mal gar nicht verkehrt. Der Song bietet im Verlauf zudem alles, was der Fan an Lacuna Coil liebt.

Andrea klingt als Sänger selbstsicher wie nie, und Cristina verführt mit ihrer Stimme nach wie vor. Der Einstieg in "Dark Adrenaline" könnte kaum besser geraten, und mit "Against You" und "Kill The Light" macht das Sextett alles richtig. Vor allem letztgenannter Track hat einen richtig guten Drive.

Mit dem schnarchig belanglosen "End Of Time" endet der gute Eindruck allerdings abrupt. Wer singt da bitte in der Strophe? Ist das Cristina? Falls ja, klingt sie wie ein Emocore-Bengel, der sich noch nicht mal den Sack rasieren muss. Eine Lala-Radio-Nummer, die ihnen die Amis zwar aus der Hand fressen werden, die aber dermaßen glatt gebügelt daherkommt, dass das Eisen fast noch Brandspuren hinterlassen hat.

Kein Wunder, dass sie mit der Nu Metal-Nummer "I Don't Believe In Tomorrow" härtetechnisch dagegen halten wollen. Das funktioniert nur bedingt, und dass "Losing My Religion" einer meiner absoluten Hass-Songs ist, macht es auch nicht wirklich besser.

Die obligatorisch poppige Offbeat-Nummer hört dieses Mal auf den Namen "Give Me Something More" und könnte, ähnlich wie "Intoxicated" gut und gern Evanescence gehören. Das hat man schon ein paar Mal zu oft gehört, um als Fan härterer Klänge wirklich begeistert zu werden: Ein guter Song, aber ... ihr kennt den Rest.

Der Schluss der Platte kommt mit "My Spirit" ziemlich getragen, der Song bleibt aber erfreulich klischeelos. Ein schönes Ende für eine Veröffentlichung, die merklich auf den US-Markt zugeschnitten ist.

Trackliste

  1. 1. Trip The Darkness
  2. 2. Against You
  3. 3. Kill The Light
  4. 4. Give Me Something More
  5. 5. Upsidedown
  6. 6. End Of Time
  7. 7. I Don't Believe In Tomorrow
  8. 8. Intoxicated
  9. 9. The Army Inside
  10. 10. Losing My Religion
  11. 11. Fire
  12. 12. My Spirit

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5 Kommentare

  • Vor 12 Jahren

    Dieser Kommentar wurde wegen eines Verstoßes gegen die Hausordnung durch einen laut.de-Moderator entfernt.

  • Vor 12 Jahren

    Ich fand die ersten Alben recht gut, was in den letzten Jahren kam aber ziemlich scheiße.
    Daher war ich relativ überrascht, dass das neue Album mal wieder richtig gut geworden ist.
    Ich kann es also empfehlen. Auf jeden Fall um einiges besser als das was sie in den letzten Jahren so verbrochen haben.
    OK, die REM-Coverversion ist richtig scheiße, aber der Rest rockt!

  • Vor 12 Jahren

    Also das R.E.M. Cover ist für mich ein musikalisches Verbrechen - Anti-Werbung in bester Art und Weise. Der Rest hört sich aber in Ordnung an, sofern man sich nicht am Akzent der Sängerin stört.

  • Vor 12 Jahren

    oh Gott, ich fand die Platte schon ziemlich schlecht, absolut nach Linkin Park, nur schlechter (wobei, die 3 letzten Platten von denen waren auch abgrundtief schlecht). Beliebig, langweilig, harmlos. Aber "losing my religion" schlägt alles. Wahnsinn! Dermassen schlecht, I can´t believe it!

  • Vor 12 Jahren

    Klasse Platte! Vielleicht nicht ganz so gut wie die letzten Alben, aber noch immer deutlich besser als der Ramsch, der sonst noch so im Rock-Regal angeboten wird.
    Ich verstehe übrigens nicht, was der Rezensent andauernd gegen "Offbeats" hat. Hört er sonst nur stampfende Marschmusik?