laut.de-Kritik

Lluther sind kein bloßes Nine Inch Nails-Plagiat.

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Lluther sind also die neueste Offenbarung aus Irland. Ich hätte Stein und Bein geschworen, dass sich hier eine verschollene NIN-Scheibe in meinen Player verirrt hat. Dabei hat sich einfach das alte Skindive-Mastermind Gerry Owens eine neue Band zusammen gestellt und tönt nun recht deutlich auf den Spuren von Trent Reznor.

Also, wirklich schwer macht es uns Gerry auf "Agents Of Empire" wirklich nicht, wenn es darum geht, die Vorbilder zu bestimmen. War der Mann zu Skindive Zeiten noch immer einer von denen, die lauthals von Eigenständigkeit gesprochen haben, so klingen die Neun Inch Nägel, Filter und Zeromancer an allen Ecken und Enden durch. Auch seine Begeisterung für Marilyn Manson lässt sich bei "American Gods" nur ganz schwer verbergen.

Trotzdem widerstrebt es mir, Lluther als bloßes Plagiat abzustempeln. Ok, das ist alles nicht neu oder innovativ, aber dafür findet sich auf dem Album wirklich kein einziger Song, der auch nur eine Spur von Langeweile aufkommen lässt. Sämtliche Stücke sind tanzbar und potentielle Tanzflächenfüller, wie sie Trent Reznor in seinen Frühphasen mit "Pretty Hate Machine" oder "The Downward Spiral" hingelegt hat.

Auch wenn sowohl der Titeltrack, als auch das folgende "For You" oder "Bone" von der Grundstimmung her eher ruhig sind, fesseln Gerrys Vocals und die musikalische Steigerung der Stücke, von Anfang bis Ende. Wer stellenweise ein wenig "Perfect Drug" oder "Something I Can Never Have" raushört, liegt bestimmt nicht falsch. Wer hingegen lieber auf etwas mehr Zerstörungswut Wert legt, der wählt "Venus Complex" oder "Show You Mean It" an.

In dieser Art dürfte es für Lluther noch ein weiter Weg bis zu einer gewissen Eigenständigkeit sein, doch das geht mir eigentlich auch kräftig am Arsch vorbei, solange die Songs gut zünden. Dass sie das tun, daran gibt es allerdings keinen Zweifel. Wer Fan der genannten Bands ist, sollte Lluther einen Satz Ohren leihen, mit einem Funken Eigenständigkeit, wäre die Punkteskala nach oben aber weiterhin offen.

Trackliste

  1. 1. People Is Ugly
  2. 2. Venus Complex
  3. 3. American Gods
  4. 4. Agents Of Empire
  5. 5. For You
  6. 6. In Decline
  7. 7. Fixer
  8. 8. Father Of Lies
  9. 9. Bone (With The Judas Hole)
  10. 10. Stasis
  11. 11. Show You Mean It
  12. 12. Disconnect From Me

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