laut.de-Kritik
Eigenwillige Mischung aus Politik, Drogen und Sex.
Review von Giuliano BenassiTitel der Platte und Gesichtsausdruck auf dem Cover zeugen von Entschlossenheit. Um jeden Zweifel zu beseitigen, gibt sich Lord Bishop im Opener "Are You Ready" auch gleich kriegerisch. "This song goes out to Mr. Bush. Fuck you, George", lauten die ersten Worte, die von ihm zu hören sind.
Der Zwei-Meter-Mann aus New York liefert eine eigenwillige Mischung aus Politik, Drogen, Sex und Liebesbekundungen ab, die er mal krachend, mal ruhig verpackt. Das Ganze erinnert an Body Count, ohne aber dieselben kommerziellen Absichten zu hegen. Lord Bishop geht seinen Weg - was bedeutet, dass er fast das gesamte Jahr auf der Bühne steht.
Bei so viel Livetätigkeit bleibt nicht allzu viel Zeit für Studioaufenthalte übrig, was sich durch eine gewisse Rohheit bemerkbar macht. Dennoch gelingt es dem Trio Bishop (Stimme, Gitarre), Wez Rocks (Schlagzeug) und The Star (Bass), ein lebendiges Album abzuliefern. Den verzerrten Klängen und wütenden Parolen der ersten drei Stücke setzen sie das harmonische "Love" entgegen. "Mars By 2020" ist eine psychedelische Akustikgitarrenballade, die sich wenige Tracks später mit "Everyone That's Cool Is Dead" fortsetzt.
Tupac oder Notorious B.I.G.? Nein, für Lord Bishop sind die coolen Toten Jimi Hendrix, Janis Joplin, Brian Jones, Otis Redding, John Lennon und Bob Marley. Macht ihn das zum Ewiggestrigen? Nicht wirklich, denn ganz Unrecht hat er nicht. Dass er durchaus am Leben ist, beweist er in bunten Kostümen bei seinen Livekonzerten, die ihn kreuz und quer durch Europa führen.
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