laut.de-Kritik

Der Nährwert von Fastfood.

Review von

Aua, aua, aua. Schon klar, Lord Of The Lost sind keine Metalband - aber warum steht man live in klassischer Rockbesetzung mit Gitarren, Bass, Drums und Gesang auf der Bühne, wenn das Album kaum mehr nach Plastik klingen könnte?

Schon der Opener "Fists Up In The Air" wartet mit einem Gitarrensound auf, der eher nach diesen kleinen, lustigen WM-Furztröten als nach verzerrter E-Gitarre klingt. Keine Frage, Chris Harms ist ein netter Kerl, der weiß, wie der Business-Hase läuft. Sein Projekt Lord Of The Lost wurde in den vergangenen Jahren von der Gotenpresse auch konsequent gehypt. Doch der Nährwert von "From The Flame Into The Fire" bleibt eher im Fastfood-Bereich.

Und leider ist Harms weder ein passabler Sänger noch ein guter Shouter. Wer etwas anderes behauptet, ist entweder noch im Stimmbruch, oder hält die Fußball-Nationalmannschaft von 1974 für eine geile Band. Das war bereits beim Vorgänger zu hören.

So macht einem die Pseudo-Samba-Nummer "La Bomba" fast Angst. Nicht nur, dass das Break zwischen Strophe und Brigde ziemlich gruselig kommt. Aber wie muss man sich das vorstellen? Gotenuhus, die zur nächtlichen Stunde am Strand den Limbo machen? Diese stilistische Verbindung kann funktionieren - Lord Of The Lost schaffen es aber nicht. Wenigstens bietet das Video einen gewissen Unterhaltungswert.

"Afterlife" wurde eine nette Ballade, klingt aber zu arg nach Ware von der Stange. Ein Charterfolg sollte dennoch vorprogrammiert sein. Denn wie man episch melodische Momente erzeugt, weiß Herr Harms definitiv, das muss man ihm lassen ("Go To Hell" oder "My Own Shadow"). Über die Halbwertzeit der Tracks lässt sich gleichwohl streiten.

So bedenklich es sein mag - mit zunehmender Dauer gewöhnt man sich sogar an den Gitarrensound. Und wenn es in Tracks wie "Kill It With Fire" oder dem sarkastischen "Odium" ein wenig mehr zur Sache geht, gelingt es selbst dem recht pappigen Drumsound für Drive zu sorgen.

Belanglosigkeiten wie "Bitch" oder "I'll Sleep When You're Dead" warten im hinteren Bereich des Albums trotzdem wieder. Derlei hat man einfach schon zu oft gehört, was aber nichts daran ändert, dass sich das Gothic-Publikum auf dieses Album stürzen wird.

"In A Perfect World" schunkelt einen mit etwas Unbehagen in den Feierabend. Aber - warum sollte auch das, was bei Mono Inc. schon nicht nachvollziehbar war, hier offensichtlich werden?

Trackliste

  1. 1. Fists Up In The Air
  2. 2. Kingdom Come
  3. 3. La Bomba
  4. 4. Afterlife
  5. 5. Kill It With Fire
  6. 6. Six Feet Underground
  7. 7. Go To Hell
  8. 8. Odium
  9. 9. My Own Shadow
  10. 10. Bitch
  11. 11. I'll Sleep When You're Dead
  12. 12. Holy F
  13. 13. In A Perfect World

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18 Kommentare mit 39 Antworten

  • Vor 10 Jahren

    Den Nährwert von Fastfood hat leider diese Rezension, denn von Sachlichkeit hat der Autor leider noch gar nichts gehört!

    Ich bin kein "Lord Of The Lost"-Fan, war aber vor kurzem spontan auf einem Konzert, da die Tickets im Gegensatz zu Tickets von manch anderem Künstler mehr als erschwinglich sind. Kurz: der Sound hat mir gefallen und auch die Stimme des Sängers versteht ihr Handwerk.

    Ob einem Musik dieser Band gefällt sei mal dahingestellt, denn jeder hat nunmal einen anderen Geschmack. Damit mir Musik gefällt, brauche ich keinen aalglatten Sänger wie Gary Barlow und keinen Sound a la Backstreet Boys. Ich benötige eine Melodie mit Wiedererkennungswert und einen oder mehrere Sänger mit Ecken und Kanten, die ihre Instrumente im Griff haben. Da ist hier vorhanden. Das zudem ein Song wie "La Bomba" polarisiert, ist nicht ungewöhnlich in der Musikbranche, allein schon die Idee und das Ergebnis zeigt, dass sich die Band in keine Schublade pressen lässt und ihr Ding macht. Es ist eben handgemachte Musik und nicht gerade Mainstream - das liegt verständlicherweise nicht jedem, da man dann ja womöglich mal nicht mit dem Strom schwimmt und sich ein eigenes objektives Urteil bilden muss.

    Mir persönlich gefallen nicht alle Songs auf dem neuen und auf den jeweils alten Alben, bei vielen ist jedoch genügend Potential, das Bein mitwippen zu lassen oder lauthals mitzusingen.

    Letztendlich ist es dann auch der Konsument, der das Produkt - in diesem Fall das Album "From The Flame Into The Fire" - annimmt oder eben nicht.

    • Vor 10 Jahren

      äußerst müder trollversuch.da hatten wir dieses jahr schon wesentlich gehaltvolleres.

    • Vor 10 Jahren

      ach Herr von Welt.
      Das ist doch nun ein sehr subjektives Empfinden deinerseits, und ich muss sagen, dass du glaube ich auch nicht besonders viel von Trollversuchen verstehst.
      Natürlich, Trollversuche sind immer Geschmackssache. Aber zumindest was Kommasetzung, Grammatik, Aufbau oder Rechtschreibung angeht, erkennt man einen Troll sehr gut. Und dieser hier hat sich definitiv für seinen Beitrag zu viel Mühe gegeben, um einfach als Troll abgestempelt zu werden.
      Es ist nun Sache des Lesers, ob er den Post annimmt, oder nicht. Aber ich füchte der Beitragsersteller meint das bitter ernst.

    • Vor 10 Jahren

      willst du damit etwa andeuten,dass odin666 tatsächlich ein fan besagter band ist ?
      kann ich eigentlich nicht glauben, aufs konzi ist er doch nur gegangen weils so supi billig war.und mal hand aufs herz,dass macht doch wohl wirklich jeder so.
      ausserdem, die alben kennt er ja eigentlich auch nicht.
      gut, dass neue kennt er und natürlich alle alten,aber nur weil man da so prima das bein mitwippen lassen kann und je nach stimmung auch mal ausgelassen lauthals mitsingt.
      aber sonst hat er noch nie vorher von der band gehört,kann sich demnach also nur um einen trollversuch handeln und mitnichten um einen erzürnten fanboi.
      trotz allem hat er aber natürlich recht, wenn er behauptet, dass herr edele vorsätzlich alles abwatscht was sich im metal nicht nach gary barlow oder backstreet boys anhört.
      auch wenn das selbstverständlich koryphäen der metalischen zunft sind,hier empfehle auch ich dem rezensenten eine etwas objektivere herangehensweise an die dinge.
      bleibt aber letztendlich ihm überlassen ob er diese kritik annimmt oder eben nicht.

    • Vor 10 Jahren

      Dass & das solltest Du drigend üben, du ranziger Heckenpenner.

    • Vor 10 Jahren

      hui, ende des monats und du alter samendieb hast noch guthaben aufm prepaid um hier rumzulallen? liefs so gut aufm hartgeldstrich oder hast du deinen kollegen wieder das pfand gezogen ?

  • Vor 10 Jahren

    Ich würde nie was anderes behaupten. Wer glaubt denn allen Ernstes, dass es objektive Kritiken zu Kunst jeglicher Art gibt? Was ich da auf CD höre, hab ich in der Review beschrieben und dass sich die Band und ihre Fans daran stoßen und darüber ärgern, kann ich nicht ändern. Gleiches kommt von JEDER Band und JEDEM Fan, der mit einer Kritik, egal von wem, nicht zufrieden ist. So what?