laut.de-Kritik
Yeah Baby, Finnland schlägt zurück.
Review von Michael EdeleYeah Baby, Finnland schlägt zurück. Alles was bei drei nicht in den Gräbern ist, steht zum Knochenschütteln bereit. Die hardrockende Monsterfraktion aus Finnland steht wieder in den Startlöchern und bläst zum nächsten Angriff.
Wer sich vor zwei Jahren noch gefragt hat, ob das nicht eher ein mehr oder minder guter Witz war, muss jetzt wohl eingestehen, dass die Herren und die Dame ihre Musik und ihr Image durchaus ernst nehmen. Doch ehrlicherweise versuchen Lordi nicht, einem ihre Mucke oder die Kostümierung als was Neues zu verkaufen, sondern stehen offen zu ihren Inspirationsquellen. Jetzt legen sie mit "The Monsterican Dream" ihren zweiten Schlag vor und nisten sich erfolgreich zwischen Alice Cooper, Kiss und Twisted Sister in den klassischen Hardrock der 80er ein.
"The Monsterican Dream" macht genau mit dem weiter, womit "Get Heavy" aufgehört hat. Die extrem locker rockende Mucke setzt sich sofort in der Hirnrinde fest und regt schon nach wenigen Durchläufen zum Mitgrölen an. Auch wenn die Finnen ganz klar großen Wert auf ihre Kostümierung und ihr Image legen, sind die Songs alles anderes als bloßes Beiwerk, sondern machen einen mindestens ebenso großen Reiz der Band aus. Rock'n'Roll war schon immer dann am besten, wenn er simpel nach vorne weg gespielt wurde, und daran hält sich das Quintett auch durch die Bank.
Mit ihren richtig schön knorke Texten sind sie ungefähr so gruselig wie ein junges Eichhörnchen, aber der Spaßfaktor ist dabei um so höher. Nach einem wieder furchtbar bösen Intro geht es mit "Bring It On" wieder kernig los, und daran ändert sich für die nächsten 45 Minuten nicht viel.
Zwar schlagen sie mit "The Children Of The Night", "Shotgun Divorce" und dem instrumentalen "Magistra Nocte" die etwas ruhigeren Töne an, aber ansonsten wird gerockt, bis das Make-Up bröselt. Ob Lordi bei "Wake The Snake" über seine Monsternudel singt, kann zwar nicht eindeutig festgestellt werden, ist aber durchaus im Bereich des Möglichen.
Zwar kneifen die Keyboardsounds ab und an etwas in der Ohrmuschel, aber ansonsten hat Produzent Hiili Hiilesmaa (HIM, Amorphis, Sentenced) einen sehr guten Job abgeliefert. Wer sich auch noch die Special-Edition mit der halbstündigen DVD gönnt, kann ein ganz besonderes Kleinod sein eigen nennen.
1 Kommentar
Lordi haben es geschafft, von Finnland die ganze Welt zu erobern wer sie erst seit dem
Eurovision Songcontest kennt. Der hat es wohl als lezter erfahren. Blood Red Sandman kicks ass