laut.de-Kritik

Enttäuschendes Album des britischen Technopapstes.

Review von

Wenn Luke Slater an die Plattenteller tritt, gibts immer Techno vom Feinsten auf die Ohren. Ob mit zwei oder drei Plattenspielern, dem Mann aus Reading macht an den Wheels Of Steel so schnell niemand was vor. Und auch seine Produktionen unter den Pseudonymen Planetary Assault Systems oder Translucent halfen das einst junge Genre Techno zu definieren und dürfen heute schon zu den Klassikern elektronischer Musik gezählt werden. Um so erstaunlicher ist Slaters neues Album, mit dem er neue Wege beschreitet, aber leider in keinerlei Hinsicht an die Klasse vergangener Releases anknüpfen kann. "Alright On Top" enttäuscht von der ersten bis zur letzen Minute.

Einzige Ausnahme unter den zehn Tracks des neuen Albums ist die groovie Synthie-Pop-Nummer "I Can Complete You", deren Retrocharme dort ansetzt, wo uns Ladytrons "Playgirl" im Regen stehen ließ. Wären nicht noch weitere neun Stücke auf "Alright On Top", so würde Luke Slater sehr gute Wertung mit nach Hause nehmen. So aber muss er sich mit einer mittelmäßigen begnügen, die zudem noch äußerst schmeichelhaft ist. Denn auf der Mehrzahl der Tracks passt die Stimme von Vocalist Ricky Barrow so gut zu den synthetischen Arrangements, wie Marmelade zu Sushi. Einfach peinlich was Slater hier bietet. Und auch musikalisch ist "Alright On Top" ungefähr so prickelnd wie zwei Jahre gezüchteter Fußpilz. Belangloser Synthie-Pop zieht sich durch das gesamte Album, gegen den einem manch schmalziger Ausrutscher von Erasure wie das höchste Glück auf Erden vorkommt.

Wenn das der Luke Slater des neuen Jahrtausends ist, dann hat er sich dazu entschlossen, nicht mehr in der Premier-League der internationalen Producer zu spielen.

Trackliste

  1. 1. Nothing At All
  2. 2. You Know What I Mean
  3. 3. Stars And Heroes
  4. 4. I Can Complete You
  5. 5. Only You
  6. 6. Take Us Apart
  7. 7. Searchin' For A Dream
  8. 8. Take Me Round Again
  9. 9. Twisted Kind Of Girl
  10. 10. Doctor Of Divinity

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