laut.de-Kritik
Mac Miller ist verliebt. Und das ist gut so.
Review von Alexander AustelMac Miller ist verliebt. Seine rosarote Brille spiegelt sich in noch rosaroterem Licht als einen das bekloppte Album-Cover glauben lässt. Diese Liebe dauert 52 Minuten lang, und dennoch langweilt sie nicht.
"Girl, I'm so in love with you" croont der Jungspund aus Pittsburgh und verdeutlicht damit bereits im Opener "Congratulations" (feat. Bilal) die Fahrtrichtung der Platte: Miller singt mehr als er rappt, mal eingängige hier und da auch verschwommene Soundcollagen aus den Weiten des Soul, Jazz und Funk verweben sich mit elektronischen Klängen und gebären mehrschichtige Beats, die zu seinem Mix aus Sprechgesang, Sprech und Gesang hervorragend passen.
Mit "Dang!" kreieren er und Anderson .Paak einen treibenden, gleichzeitig warm und weichen Track, der auf eine unbeschwerte Art zum Nachdenken anregt und es trotz Eingängigkeit und Ideenreichtum nicht zum besten Song der Platte schafft. Warum? Weil das Zusammenspiel aus Miller und Kendrick Lamar noch eine lässige Schippe drauf packt und man ihnen auch im zehnten Song des gleichen Themas noch nicht übel nehmen kann, dass sie einfach nur Miezen vernaschen wollen ("God Is Fair, Sexy Nasty").
Damit ist der thematische Inhalt der Platte weitestgehend beschrieben: Miller beschreibt verspielt, versaut und dann wieder völlig verknallt weibliche Kurven, was er mit diesen anstellt und warum er der weltbeste Lover ist. Zusammen mit seiner Jetzt-auch-endlich-offiziell-Freundin Ariana Grande schmachten die beiden voneinander und nuscheln sich Liebesbotschaften ins Ohr ("My Favorite Part").
Warum die Platte trotz des eher plump umgesetzten Themas Millers beste Platte bis dato ist, liegt an seiner versöhnlichen Art und an der Zufriedenheit, die Miller ausstrahlt. Man hört ihm seine Verliebtheit an. Doch nicht nur das verleiht der Scheibe ihren Reiz: die über zehn Produzenten erschufen ein Klangbild, das irgendwo zwischen .Paaks "Malibu" und Lamars "To Pimp A Butterfly" pendelt, ohne fehl am Platze zu sein. Als hätte Miller sich selbst und seinen Sound gefunden.
2 Kommentare
Richtig schwule Platte. Vmtl genau das Richtige für meinen Boi Nicolas, no homo!
mutig, eingägig, aber auch nichts großes. dennoch solides werk, da mac miller einfach sehr talentiert und versiert ist. 4/5.