laut.de-Kritik
An Regeln oder Einschränkungen haben sich die Jungs noch nie gehalten.
Review von Michael EdeleHm, scheinbar zieht sich die Veröffentlichung des angekündigten "Babylon Reloaded" noch ein wenig in die Länge, denn anstatt eines neuen Studioalbums kommt von Mad Sin zunächst einmal die Best-Of "Young, Dumb & Snotty" auf den Markt.
Der brave Psychobilly soll sich darüber aber auch gar nicht beschweren, denn die Verrückten aus Berlin, die die Zeitspanne zwischen 1988 und 1993 liebevoll als "The Psychotic Years" bezeichnen, haben auch genügend Klassiker am Start, die man sich auf diese Weise bequem gesammelt ins Regal stellen kann. Natürlich sind 24 Tracks ein wenig knapp bemessen, aber für eine anständige Party ist das zumindest mal 'n Anfang.
Scheinbar hat sich das People Like You-Label die Rechte an den alten Scheiben der Herren gesichert, nur "Amphigory" ist dabei wohl zu kurz gekommen. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass kein einziger Song des Albums auf dieser Best-Of vertreten ist. An guten Nummern hatte es auf dem Longplayer immerhin keinen Mangel.
Man mag sich vielleicht ein wenig daran stören, dass die Stücke der einzelnen Scheiben und somit die unterschiedlichen Entwicklungsstadien wie wild durcheinander gewürfelt wurden, doch irgendwie entspricht das genau der Einstellung der Band. An Regeln oder Einschränkungen haben sich die Jungs um Frontsau Köfte noch nie gehalten.
Zwar sind die produktionstechnischen Unterschiede zwischen den ersten beiden Alben und dem dritten Werk markant, vor allem was den Bass-Sound angeht. Drauf geschissen. Wer eine Ramones Nummer wie "She's The One" so genial verwurstet und mit "Overpower" 'nen astreinen Motörhead-Track schreibt, den Lemmy nicht besser einknarzen könnte, der hat eh gewonnen.
Hoffentlich wird das mit dem neuen Album dieses Jahr noch was. Wer aber nicht so lange warten will, schaut einfach mal in den Tourkalender der Buben. Die spielen mit ziemlicher Sicherheit auch irgendwo in eurer Gegend.
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